Die hohen Stämme der angestrahlten Plantanen leuchten weihnachtlich rot. Die Luft im Ahlemer Park ist hier geschwängert von Nelken und Vanille, dort von deftigem Erbseneintopf. Die kleine Weihnachtsgasse aus naturbelassenen Holzbuden, über die Besucher des Ahlemer Adventsmarkts am Wochenende schlendern, ist etwas matschig. Man ist eben in der Natur, oder wenigstens im Park hinter dem Bürgerhaus. Und das ist gut so.
Der elfte Weihnachtsmarkt, den die Arbeitsgemeinschaft der Ahlemer Vereine und Verbände (AGAV) am Wochenende zum zweiten Mal in Kooperation mit dem Wirtschaftskreis ausgerichtet hat, ist unaufgeregter als die meisten anderen Weihnachtsmärkte der Stadt. Es gibt keine Boxen, aus denen Weihnachtslieder dröhnen, stattdessen bestimmen die fröhlich-angeregten Gespräche vor dem Glühwein- oder Crêpestand die Atmosphäre.
Drinnen, im Bürgerhaus, haben die Damen des Ahlemer Chor-Ensembles ein großes Kuchenbüfett aufgetischt. Der Partnerschaftsverein Ahlem - Petit-Couronne lädt zur Weinprobe und im oberen Stockwerk hat das Heimatmuseum seine Pforten geöffnet. An vielen kleinen Ständen verkaufen die Vereinsmitglieder und private Weihnachtskünstler Selbstgenähtes, Geschnitztes, Eingemachtes und Gebasteltes. Das Holz, aus dem Ute Jakobs rustikale Kerzen, Tannen und Engel geschnitzt hat, stammt natürlich aus dem benachbarten Ahlemer Holz. Ein hausmännischer Hochgenuss ist das gepökelte Kaminfleisch, das gleich daneben am Stand des SV Ahlem angeboten wird. „Ein einfaches Gericht, das man leicht bewältigen kann, nur mit Zwiebeln und Gewürzen im Ofen gegart“, erklärt der Koch Uwe Kreimeyer seine zart-würzige Kreation, die er bereits im letzten Jahr mit zum Markt gebracht hat.
Die heimelige Atmosphäre des Ahlemer Weihnachtsmarkts lebt von der Initiative der örtlichen Vereine, Einrichtungen und den Bürgern, die nunmehr im elften Jahre den Adventsmarkt organisieren. „Am Sonnabend war die Hölle los“, freut sich Christa Elsner-Solar von der AGAV über die gute Resonanz. Dass die Arbeitsgemeinschaft seit zwei Jahren den Markt mit dem Wirtschaftskreis zusammen gestaltet, kommt dem Stadtteil zugute.
2012 richteten beide jeweils eigene Märkte aus. Die AGAV vor dem Bürgerhaus, der Wirtschaftskreis auf dem Edeka-Parkplatz. Den sonst wenig frequentierten Park im Herzen des Stadtteils nun gemeinsam zu nutzen, scheint eine gute Entscheidung.
von Mario Moers