Seit Sommer ist die Umgestaltung des Lister Platzes nahezu abgeschlossen - alles in allem eine runde Sache. Doch im Praxistest erweist sich manche Neuerung nur bedingt alltagstauglich. So werden Autos nach dem Umbau aus der Ferdinand-Wallbrecht-Straße auf einer schmalen Spur über den Platz in Richtung Bödekerstraße geführt. Die Streifen daneben gehören Radfahrern und Linienbussen. Inmitten dieser Fahrbahnen steht eine kleine Verkehrsinsel, auf der eine Ampel für linksabbiegende und geradeaus fahrende Radfahrer montiert ist. Da der Streifen für einige Autofahrer aber zu unübersichtlich oder eng ist, wurde die Anlage bereits mehrfach umgefahren und beschädigt. „Auch viele Busse kommen hier nur haarscharf vorbei“, sagt Anwohner Herbert Blagher. Die neue Radfahrerampel sei eher Hürde als Hilfe.
Ilse Pergardt bemängelt zudem die Führung der Radfahrer auf der gegenüberliegenden Seite - von der Bödeker- in die Ferdinand-Wallbrecht-Straße. „Der Streifen ist zwar schön deutlich rot markiert, aber links abbiegende Autos Richtung Podbi müssen die Radspur queren und schneiden den Radfahrern dort regelmäßig den Weg ab.“ Die Anliegerin hält das für äußerst gefährlich.
Eine weitere Beschwerde betrifft die zu kurze Ampelphase für Fußgänger, die vom Lister Platz Richtung Lister Straße unterwegs sind. Das Thema wurde auch bereits im Bezirksrat besprochen, die Verwaltung hat die Zeiten gemessen und sie für ausreichend befunden. Schließlich gibt es noch eine Schwachstelle - die vor allem aber optisch negativ ins Auge fällt. Der Wendehammer Jakobistraße ist im Zuge der Umbauarbeiten zur Fußgängerzone geworden. Dadurch hat der Teil der Straße grundsätzlich gewonnen. Allerdings stören drei große Müllcontainer hier das Stadtbild, die scheinbar willkürlich mitten auf der Fußgängerzone stehen und den positiven Gesamteindruck trüben. Auch die Fahrradständer reichen offenbar nicht aus, Räder werden kreuz und quer auf dem neuen Stück Asphalt abgestellt.
In Sachen Müllcontainer soll zeitnah etwas geschehen, der Abfallwirtschaftsbetrieb ist angehalten, die Behälter regelmäßig in Hinterhöfe beziehungsweise Einfahrten zurück zu befördern. Die kleine Verkehrsinsel indes bereitet der Polizei noch keine Sorgen, ebenso wenig wie die Radewegeführung gegenüber. „Es wurde in beiden Bereichen noch keine Unfallhäufung festgestellt“, heißt es seitens der Polizei. Und ohne alarmierende Zahlen von dieser Seite besteht auch für die Stadt derzeit kein Grund zum Handeln. Die Anlieger Blagher und Pergardt indes behalten die Situation im Auge.