„Es ist ein grauenhafter Zustand, da muss etwas passieren“, beschwerte sich eine Anwohnerin in der jüngsten Sitzung des Bezirksrats Vahrenwald-List. „Die ganze Ecke versifft, man muss irgendwie die Anwohner mit einbeziehen“, forderte sie das Gremium zum Handeln auf. Wegen der andauernden Vermüllung habe sie schon einen ausgiebigen Schriftverkehr mit den ansässigen Wohnungsunternehmen und mit dem Abfallentsorger Aha geführt. „Ich habe mich an dem Thema ziemlich abgearbeitet.“
Doch waren ihre Bemühungen offenbar vergeblich. Das bestätigt auch eine Anfrage der CDU-Fraktion bezüglich der „Rattenplage am Hinrichsring“. „Anwohner des Hinrichsrings berichten vom stark vermehrten Aufkommen an Ratten im Bereich Gorch-Fock-Straße/Hinrichsring – insbesondere auch in den Tiefgaragen“, heißt es in der Anfrage. „Die Tiere werden vermehrt auch am Tage gesichtet.“
Beim städtischen Fachbereich Öffentliche Ordnung sind zwar bisher keine Meldungen eingegangen, dafür aber bei der Stadtentwässerung, wie Bezirksratsbetreuer Peter Meyer berichtete. „Derzeit ist die Stadtentwässerung aufgrund aktueller Meldungen in der öffentlichen Kanalisation am Hinrichsring tätig“, sagte Meyer.
Auch Abfallentsorger Aha hat das Wohnquartier im Blick. „Es gibt häufige Beschwerden hinsichtlich des Sperrmülls, der dort auf privaten Grünflächen abgelegt wird“, berichtete Meyer. Öffentliche Grundstücke seien von dem Problem kaum betroffen. „Die Eigentümer der privaten Grünflächen lassen den Müll nach entsprechendem Hinweis durch Aha entsorgen“, sagte Meyer. Wie ein aktueller Blick auf die Wiesen des Wohnquartiers zeigt, geschieht das aber offenbar nicht schnell genug. Weil es sich um Privatflächen handelt, sieht die Stadtverwaltung keine Notwendigkeit zu handeln. Auch nicht aufgrund des Rattenproblems. „Gemäß Paragraf 3 der Verordnung über die Rattenbekämpfung im Lande Niedersachsen haben Besitzer und Eigentümer Ratten auf ihre Kosten zu bekämpfen“, erklärte Bezirksratsbetreuer Meyer.
Von Christian Link