„Ein Smartboard? Was ist denn ein Smartboard?“ - Gegenfragen bekamen die Jugendlichen, die an einem kalten Freitagmorgen über den Stöckener Markt huschten, vor allem von Älteren zu hören. Kein Wunder, denn die Schüler der Integrierten Gesamtschule Stöcken hatten für das „Jugendpanel 2030“ Fragen über iPads und Smartboards formuliert. Eine Woche lang haben die Jugendlichen für die Aktion „Mein Hannover 2030“ rund 250 Bürger in Stöcken zum Thema Bildung befragt. Es ging um Fragen wie den Bildungsbegriff, die Konkurrenz zwischen Büchern und iPads und die Eigenschaften, die einen guten Lehrer ausmachen.
Insgesamt haben acht verschiedene Klassen aus Hannover für das Jugendpanel einen eigenen Fragebogen zu Themen wie Bildung und Kultur entwickelt - und sind mit den Fragen und iPads durch die Stadt gezogen. Anschließend konnten die Schüler ihre Ergebnisse bei der Dialogveranstaltung „Mein Hannover 2030“ in der Orangerie in Herrenhausen vorstellen - auch Oberbürgermeister Stefan Schostok und Kulturdezernentin Marlis Drevermann waren anwesend.
Der Großteil der befragten Stöckener war unter 20 Jahre alt und fiel damit in die Kategorie „jung“ - und möchte Hannover in 15 Jahren mitgestalten. Dem Alter der Befragten gemäß fielen auch einige Antworten aus: Etwa 50 Prozent der jungen Befragten geben iPads den Vorzug vor Büchern.
Die Stöckener Bürger konnten die Schüler mit ihren Antworten aber auch verblüffen. Nachdem die Interviewer den älteren Befragten erklärt hatten, was denn nun ein Smartboard ist - eine Art elektronische Tafel samt Projektor, fiel die Reaktion überraschend aus: Gut 55 Prozent aller Altersgruppen ziehen die interaktiven Smartboards eindeutig den staubigen Tafeln vor.
Die Mehrheit in Stöcken spricht sich für Bildungsgerechtigkeit aus: Neun von zehn Befragten halten kostenlose Bildung für notwendig. Was also erwarten Stöckener von Hannover in den nächsten 15 Jahren? Die Bildungslandschaft in der Stadt soll günstiger werden. Sie soll Chancengleichheit bieten und von motivierenden Erziehern geprägt sein, die den Schülern stärker bei der Berufswahl helfen. Zu diesem Ergebnis kamen die Schüler aus Stöcken, als sie ihre Umfrage selbstständig auswerteten.
Dass es bei der Veranstaltung in der Orangerie um Bildungsgerechtigkeit und individuelle Bildungswege ging - das kam den Schülern aus Stöcken mit ihren Ergebnissen zupass. So stolz sie auf ihre Arbeit aber auch waren - den Zeitplan des Abends wollten die Schüler einhalten. Am nächsten Tag stand für sie selbst nämlich die nächste Klausur an, in Englisch.