Schüler, Eltern und Lehrer an der Tellkampfschule haben sich ihren Wunsch-Schulhof gebastelt. Herausgekommen sind fantasievolle, bunte Modelle voll verwinkelter Ecken zum Toben und Chillen. Die Sanierung des Schulhofs ist Teil der Erweiterung, die bis zum Sommer 2020 geplant ist. Dann sind die Gymnasien wieder auf das Abitur nach 13 Jahren umgestellt und müssen einen Jahrgang mehr auf dem Gelände unterbringen. 2019 macht der letzte Jahrgang das Abitur nach zwölf Jahren, 2021 dann der erste nach 13 Jahren.
Matthias Radtke, Vater eines Fünftklässlers, zeigt auf das „Elternmodell“: „Uns ist Kommunkation ganz wichtig, innerhab und außerhalb der Klasse, zwischen den älteren und den jüngeren Schülern.“ Er deutet auf Hängematten und einen See mit großen Steinbrocken: „Kinder brauchen Platz zum Spielen und Ausruhen.“
Lange Schultage stressen die Kinder, aber auch die Lehrer
Rückzugsräume hätten sich Fünftklässler genauso gewünscht wie Zehntklässler, hat auch Biologielehrerin Heike Uphoff bemerkt. Sie hat das Kreativprojekt zusammen mit Naturgartenplanerin Barbara Stark aus Monheim am Rhein organisiert. Stark sagt, ihr Ziel sei es, Biodiversität auf den Hof zu holen.
Es sei kein Wunder, dass Schüler sich mal ausruhen wollten, schließlich seien sie von 8 bis 15.30 Uhr in der Schule. Es gehe ihnen auch darum, etwas „Sinnhaftes zu tun“, sagt Uphoff, das könne die Pflege von Gemüsebeeten, aber auch von Tieren sein. „Beim Streicheln eines Tieres können sich Kinder außerdem entspannen und zu sich kommen.“ Schüler wollten sich entspannen, den Schulstress loswerden, aber auch unterschiedliche Sportangebote nutzen, Fußball und Tischtennis seien zu wenig. Der klassische asphaltierte Pausenhof mit Wiese biete nicht die Nischen, die nachgefragt seien. Ein Baumhaus sei da viel besser.
Baumhäuser, Teiche und Ruheräume zum „Chillen“
Zehntklässler Paul (16) wünscht sich einen Ort, wo man vor der Klausur „noch mal herunterkommen “ und im „Sommer seine Füßen kühlen kann.“, Mauritz (15) sagt, ein Fußballplatz mit Toren sei auch ein Muss. Und Bela findet, eine begrünte Dachterrasse mit See würde der Schule gut tun.
Die Lehrer haben gleich zwei Modelle gebastelt, weil all ihre Idee nicht auf ein Modell passten. „Wir brauchen einen Berg“, ist Pädgogin Britta Lang (44) überzeugt, zum Klettern, zum Herunterrutschen oder einfach nur „für den Blick von oben“. Hängematte, Barfußwandelgang fürs sinnliche Erlebnis, Bauwagen mit Spielen zum Ausleihen, aber auch ein Open-Air-Amphitheater, wo Theaterstücke und Konzerte aufgeführt werden könnten.
Neue Geldgeber für den neuen Schulhof gesucht
Bis aus den Ideen tatsächlich Wirklichkeit wird, dürften noch einige Jahre vergehen. „Die Kunst ist, nach dem Kreativtag jetzt die Spannung zu halten“, sagt Schulleiterin Katharina Badenhop. Es wäre schön, wenn möglichst viele der tollen Ideen auch umgesetzt werden könnten, meint Naturgartenplanerin Stark. Die Stadt allein kann das aber nicht bezahlen, zur Finanzierung können auch Spenden, die Schler etwa beim Sponsorenlauf eingeworben haben, beitragen. Auch die Bingo-Umweltstiftung könnte vielleicht etwas dazugeben, die hat entsprechende Programme ausgeschrieben, für die sich das Gymnasium jetzt bewerben sill.
Von Saskia Döhner