Das Wetter hat es ein bisschen zu gut mit den rund 150 geladenen Soldaten, Offizieren und zivilen Gästen beim Jahresempfang der Bundeswehr gemeint: Bei den tropischen Außentemperaturen war auch noch die Klimaanlage im Haus der Börse ausgefallen. Im Empfangssaal wurden Einladungskarten zu Fächern umfunktioniert, und Brigadegeneral Udo Schnittker erntete zahlreiche dankbare Blicke, als er zum Ausziehen der Jacketts ermutigte.
Bisher war es immer die Panzerdivision, die im Sommer Bundeswehr und Stadtgesellschaft zusammenbrachte. Doch die Division hat Hannover im vergangenen Herbst verlassen, und so waren es nun die Feldjäger als größter Teil der hier stationierten Truppen, die den Blick wieder auf den Bundeswehrstandort Hannover lenkten.
Unter den Augen von Unternehmer und 96-Clubchef Martin Kind, der SPD-Landtagsabgeordneten Doris Schröder-Köpf und Stadtsuperintendent Hans-Martin Heinemann bedankte sich der Kommandeur der Feldjäger bei Oberbürgermeister Stefan Schostok für die Offenheit und die Bereitschaft zum Gespräch, die er und sein Kommando erfahren hätten, seit sie vor drei Jahren mit Blick auf den Abzug der Panzerdivision in Hannover stationiert wurden. „Damit bleibt der Stadt ein Kommando, das mit der bundesweiten Führung der Feldjägerkräfte beauftragt ist“, sagte er. Er hoffe, dass es so noch lange bleibe. „Wir fühlen uns in Hannover sauwohl.“
Mit der Big Band klingt der Abend aus
Zurzeit sind 1000 Soldaten und rund 1100 Zivilisten in elf Dienststellen bei der Bundeswehr in Hannover beschäftigt, der Großteil von ihnen sind die Feldjäger in der Scharnhorstkaserne in Bothfeld. Allerdings sprach Schnittker davon, dass die gesamte Bundeswehr bis 2023 7000 neue Dienstposten und 4400 neue Stellen für zivile Angestellte schaffen will. Damit könnte auch Hannovers Kommando in absehbarer Zeit wieder leicht anwachsen.
Auch Schostok lobte die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr und bedankte sich für das große Big-Band-Konzert, das die Bundeswehr zu Ehren des 775. Stadtgeburtstags anschließend am Kröpcke gab. „So ein Geburtstagsgeschenk haben wir noch nie bekommen.“ Rund 3500 Zuhörer kamen in die City.