„Es darf doch nicht sein, dass in Hannover Menschen bedrängt und rechtsextremistische Parolen geduldet werden, ohne dass die Landesregierung etwas unternimmt“, heißt es in einer Mitteilung der Politikerin. Leuschner erklärte weiter, das niedersächsische Innenministerium solle sich ein Beispiel an anderen Bundesländern nehmen. In Brandenburg und Nordrhein-Westfalen seien inzwischen rechtsextremistische Vereine verboten worden.
Unterstützung bekam Sigrid Leuschner von Helge Limburg, dem rechtspolitische Sprecher der Grünen im Landtag. „Das Innenministerium muss jetzt zu erkennen geben, dass es ernsthaft ein Verbot dieser Gruppierung prüft“, sagt Limburg. Zudem sei es wichtig, dass die Sicherheitsbehörden in Niedersachsen endlich ein Gesamtkonzept zum Schutz der Menschen vorlegten, die sich gegen rechte Übergriffe einsetzen.
Während des Schorsenfestes der SPD am Sonnabend hatten sich zwei Mitglieder von „Besseres Hannover“ unter die Besucher gemischt. Einer von ihnen, ein 18-jähriger Mann, der aus Aurich stammen soll, trug das Kostüm des „Abschiebären“. Sein 27 Jahre alter Begleiter war mit einer Videokamera ausgerüstet. Bei ihm soll es sich um Denny S. gehandelt haben, der in der Vergangenheit bereits bei rechtsradikalen Aktionen aufgefallen war. Als mehrere Jungsozialisten auf die Störer aufmerksam wurden, versuchten sie, die ungebetenen Gäste abzudrängen. Dabei sollen die Störer sie beleidigt haben. Die Polizei nahm den Rechtsradikalen schließlich das Bärenkostüm ab. Außerdem stellten sie die Videokamera sowie einen USB-Stick sicher. Die Beamten prüfen nun, ob die beiden Störer auch an einem Film beteiligt waren, der im vergangenen Herbst für Schlagzeilen sorgte. Damals war ein Video aufgetaucht, in dem der „Abschiebär“ vor einem Dönerlokal in der Südstadt den rechten Arm zum sogenannten Hitlergruß in die Höhe reckte.