Tief "Alfred" brachte am Dienstag viel Regen nach Hannover. Knapp 90 Liter pro Quadratmeter regneten auf Hannover nieder - 40 Mal musste die Feuerwehr allein bis 18 Uhr ausrücken. Am Mittwoch soll es weiterregnen. Während die Lage insbesondere im Süden von Niedersachsen und in Hildesheim teilweise dramatisch ist, kam Hannover noch glimpflich davon.
Mit dem Schlauchboot zur Arbeit?
Einige Straßen wie etwa die Hermesallee in Laatzen standen zeitweise unter Wasser. Viele Hannoveraner nahmen es mit Humor und schlugen deshalb in den sozialen Netzwerken das Schlauchboot als Fortbewegungsmittel auf dem Weg zur Arbeit vor - das ist dann zum Glück aber doch noch nicht flächendeckend notwendig.
Haie im Hauptbahnhof?
Ein bearbeitetes Bild eines Hannoveraners schaffte es sogar bis in die Nachrichtensendung von N24. Auf dem bei Twitter geposteten Bild sind Haie zu sehen, die im überfluteteten Hauptbahnhof von Hannover schwimmen. "Wir schicken jemanden raus, um zu überprüfen, ob an dieser Meldung etwas dran ist", kommentierte das die Moderatorin des Fernsehsenders ironisch.
Die Stadt Hannover hat sich inzwischen auch zu Wort gemeldet. Sie habe das Hai-Problem gelöst. Na, denn!
Aqua-Joging am Maschsee
Die beiden Joggerinnen Laura Anne Schneider und Raisa Menge konnte das schlechte Wetter nicht aufhalten, an der frischen Luft Sport zu treiben.
Auf ihrer gewohnten Laufstrecke am Maschsee und den Ricklinger Kiesteichen stand das Wasser aber teilweise knietief. Auch kein Grund für die beiden Frauen ihre Route zu ändern. "Das ist ein ganz neues Lebensgefühl. In Joggingschuhen gehen wir nun immer schwimmen", schmunzelte Schneider.
Ostfriesennerz für den Hund
Nicht ganz ernst gemeint ist das Outfit fürs Gassigehen gewesen, das Daniela Marie Gruber mit einem Foto dokumentiert hat: Der Hund trägt die gelbe Regenjacke mit Fassung, die Gummistiefel vor ihm dürften allerdings etwas unpraktisch sein.
Kleingärten überflutet
Kleingärtner freut es eigentlich, wenn mitten im Hochsommer ein leichter Regen auf ihre Beete niedergeht, doch der Dauer-Niederschlag in den vergangenen Tagen macht den Gartenfreunden schwer zu schaffen. „So viel Wasser hatten wir hier noch nie“, sagt Alfred Börner, der seit 50 Jahren seinen Garten in der Kirchröder Kolonie Bischofshole beackert.
Börner watet in Gummistiefeln über den Rasen. „Alle Pflanzen sind zerstört. Da kann man nicht mehr viel machen“, sagt er. Etwa zehn bis zwölf Parzellen in Bischofhole sind betroffen. Die Kolonie liegt in einer Senke. „Auch die Wege sind völlig durchgeweicht“, sagt ein anderer Kleingärtner.
Börner überlegt, ob er Löcher gräbt und Drainagen anlegt, um das Wasser abfließen zu lassen. „Aber die Mühe lohnt sich eigentlich nicht“, meint er. In einigen Tagen sei alles versickert. Dann gehe die Arbeit erst richtig los. Alle zerstörten Pflanzen müssen ausgerissen werden.
Wölfe watschen durchs Wasser
Springe erwischte es dagegen deutlich schlimmer. Das Wisentgehege musste am Dienstag seine Tore schließen, weil die Wege und Gehege der Tiere unter Wasser standen. Das Quartier der Wölfe verwandelte sich ebenfalls in eine Badelandschaft, wie diese Aufnahmen aus dem Wisentgehege zeigen.
sp/asl