Nach eineinhalb Tagen Kampf gegen die Flammen auf dem Gelände einer Bremer Werft haben die Feuerwehrleute den Großbrand am Samstag unter Kontrolle gebracht. „Laut Einsatzleitung ist eine weitere Ausbreitung damit ausgeschlossen“, sagte der Sprecher der Lürssen-Werft, Oliver Grün. Die Bekämpfung vereinzelter Brandstellen auf dem Schiff werde voraussichtlich bis Sonntagvormittag andauern. Am späten Samstagnachmittag waren noch bis zu 180 Einsatzkräfte aus Bremen und den umliegenden Landkreisen im Einsatz. Die Zahl werde schrittweise reduziert. „Über die Schadensursache sowie über die Schadenshöhe können wir bislang keine Angaben machen“, sagte Grün.
Der Brand war am frühen Freitagmorgen gegen 2 Uhr in einem Schwimmdock und an einer darin liegenden Jacht ausgebrochen. Bei dem Neubau handelte es sich nach Informationen des „Weser-Kuriers“ um eine 146 Meter lange Millionen-Jacht namens „Sassi“, die 2020 fertig gestellt werden sollte. Die Werft machte dazu keine Angaben.
Bis Samstag hatten insgesamt rund 750 Einsatzkräfte aus verschiedenen Städten und Landkreisen in wechselnden Schichten versucht, das Feuer unter Kontrolle zu bringen, wie Feuerwehrsprecher Andreas Desczka berichtete. Vier Menschen wurden bei dem Einsatz leicht verletzt. Drei von ihnen wurden zur Behandlung in Krankenhäuser transportiert, wie der Sprecher sagte.
Neben Feuerwehrleuten waren auch Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks am Ort. „So ein Feuer in dieser Ausdehnung ist für die Feuerwehr in Bremen ein ganz besonderer Einsatz“, sagte Desczka. „Es ist definitiv der größte dieses Jahres. Vielleicht ist es sogar einer der größten Einsätze der vergangenen Jahrzehnte.“
Das Feuer in der Jacht hatte die Einsatzkräfte vor große Herausforderungen gestellt. Neben vielen brennbaren Materialien waren die kleinen, bei einem Brand schwer erreichbaren Räume ein Problem, wie Desczka erklärte. Außerdem sei das Schiff aus Metall - das habe eine hohe Wärmeleitfähigkeit. Rauch und Hitze hatten die Arbeiten enorm erschwert. Ihm zufolge sind Schiffsbrände grundsätzlich schwieriger zu löschen als Hausbrände. „Ein Gebäude ist übersichtlich, so ein Schiff hat begrenzte Zugänge. Es ist ein immenser logistischer Aufwand.“
Bei den Löscharbeiten war auch ein Spezialgerät der Feuerwehr Brunsbüttel im Einsatz. Damit können durch einen Wasserstrahl unter Hochdruck Löcher in die Stahlwand des Schiffes geschnitten werden. Über die Löcher kann dann der Brand bekämpft werden.
Von dpa/RND