An eine Umbettung des in der Gruft des frisch sanierten Hildesheimer Doms bestatteten Bischofs werde derzeit nicht gedacht, teilte das Bistum Hildesheim mit. Ein damaliger Messdiener hatte vorgebracht, vor über 50 Jahren von dem Bischof sexuell missbraucht worden zu sein.
Zur Erörterung der Vorwürfe werde in Kürze eine aus kirchlichen und weltlichen Mitgliedern bestehende Steuerungsgruppe eingesetzt, teilte das Bistum mit. Nach einer Prüfung hatte der Mann eine Entschädigung vom Bistum erhalten, das seine Schilderungen für plausibel hält. Der vom Niederrhein stammende Janssen war von 1957 bis 1982 Hildesheimer Bischof und starb im Oktober 1988 im Alter von 80 Jahren.
Die Städte, in denen der Bischof für sein Wirken geehrt wurde und wo Straßen nach ihm benannt sind, reagieren unterschiedlich auf die Vorwürfe. In seiner Geburtsstadt Kleve, wo Janssen Ehrenbürger ist, sieht man zunächst keinen Handlungsbedarf. Die Ehrenbürgerschaft erlösche mit dem Tod, sagte Stadtsprecher Jörg Boltersdorf.
Ähnlich verhält es sich im Wallfahrtsort Kevelaer. Bei der derzeit dünnen Erkenntnislage gelte für ihn die Unschuldsvermutung, sagte Bürgermeister Dominik Pichler (SPD). Die Stadt Hildesheim will die weiteren Ermittlungen des Bistums abwarten, Anträge zur Straßenumbenennung gibt es bislang nicht.
lni