Noch vor vier Jahren galt er als die große Hoffnung der italienischen Politik, unter seiner Führung holten die Sozialdemokraten bei der Europawahl 2014 stolze 41 Prozent. Doch inzwischen ist Matteo Renzi unbeliebtester Spitzenpolitiker Italiens. Und seine Partei kann wohl bestenfalls mit 23 oder 24 Prozent der Stimmen rechnen. Renzis Reformpolitik hat ihn im linken Lager viele Freundschaften gekostet. Der linke Flügel der Sozialdemokraten spaltete sich ab und tritt am Sonntag als Partei der „Freien und Gleichen“ an. Renzi hatte sich auch das Wahlsystem vorgeknöpft. Ein Referendum darüber verband der Florentiner so eng mit seiner Person, dass nach dessen Scheitern Ende 2016 der Rücktritt folgen musste. Dass Renzi die politische Bühne nicht komplett verlassen hat, sondern noch immer Parteichef ist, nehmen ihm viele Italiener übel. Renzis Nachfolger Paolo Gentiloni liegt hingegen in der Gunst der Bürger vorn. Sollten die Sozialdemokraten in der Regierung bleiben, ist Gentilonis Verbleib im Amt wahrscheinlicher als Renzis Rückkehr. Quelle: dpa