Drei Jahre lang hat der Comedian, Autor und Regisseur Rainald Grebe nach Wegen gesucht, um den Epochenwandel von analog zu digital im Theater zu beschreiben. Am letzten Oktoberwochenende soll nun das Finale zelebriert werden: Beim „Großen-Anadigi-Ende-Gelände“ am 29. und 30. Oktober prallen die Zeiten aufeinander. Dann trifft „Generation Snapchat“ auf „Generation Wählscheibentelefon“, um nicht gar von Briefeschreibern zu sprechen …
An beiden Tagen sind ab 15 Uhr überall im Schauspielhaus kurze Szenen zu sehen: digitale Schnipsel, theatralisierte Computerspiele, Roboterdialoge, alte Zukunftsvisionen. Mitten drin: das Schauspiel-Ensemble, in Szene gesetzt von Rainald Grebe, Lars-Ole Walburg, Tom Kühnel, Florian Fiedler, „Tschick“-Regisseurin Anne-Stine Peters und anderen. Es gibt eine Performance zum Phänomen „Parship“ (der Onlinedating-Plattform), der Piratensenderveteran Oliver Sobotka lässt den Sender „Radio Haarmann“ wieder auferstehen, und in Tischgesprächen können Besucher auf Experten des Medienwandels treffen - vom Analog-Veteranen bis zum 3-D-Druck-Fachmann. Ein Schellack-DJ wird auftreten, bevor DJ Smoking Joe zum Ausklang des ersten Tages ab 23 Uhr zum Tanz in die Cumberlandsche Galerie bittet.
Ergänzend zum Spektakel sind die bekannten Shows und Stücke zum Thema zu sehen: „Das Anadigiding III: Die Welt von morgen“ (im Schauspielhaus), „23 - Nichts ist so wie es scheint“ (im Ballhof) und an beiden Tagen bereits um 13 Uhr „Das Anadigiding II: Die Stadtrundf@hrt“. Zum krönenden Abschluss präsentiert Rainald Grebe sein neues Solo „Das Elfenbeinkonzert“ im Schauspielhaus.
Johannes Kirsten
Am 29. und 30. Oktober, jeweils ab 15 Uhr, im Schauspielhaus. Es gibt einen Festivalpass (für 15 Euro pro Tag), Extravorstellungen lassen sich hinzubuchen.