Als erster Rapper hat Childish Gambino bei der Grammy-Verleihung den Hauptpreis für die beste Aufnahme des Jahres gewonnen. Sein Song „This Is America“ setzte sich bei der Gala am Sonntag in Los Angeles unter anderem gegen Drake mit „God’s Plan“ sowie Kendrick Lamar und SZA mit „All The Stars“ durch. „This Is America“ gewann auch den Preis für das beste Lied des Jahres.
Childish Gambino, bürgerlich Donald Glover, verfasste den Titel zusammen mit dem schwedischen Songschreiber Ludwig Göransson. Vor allem das dazugehörige Musikvideo, das voller Metaphern rund um Rassismus und Waffengewalt in den USA steckt, hatte für Gesprächsstoff gesorgt. Childish Gambino rappt über die Widersprüche eines Lebens als Afroamerikaner in den Vereinigten Staaten und tanzt im Video mit nacktem Oberkörper, während um ihn herum Gewalt und Chaos ausbrechen.
Sehen Sie hier die schrägsten Outfits der Stars bei den Grammys 2019:
Viele Stars fehlen bei der Grammy-Verleihung
Die Menschen könnten sich unabhängig von ihrer Herkunft mit „This Is America“ identifizieren, sagte Göransson über den Song. „Er prangert Ungerechtigkeit an, feiert das Leben und vereinigt uns gleichzeitig.“ Glover erschien nicht zu der Verleihung. Auch Beyoncé und Jay-Z, Taylor Swift und Kendrick Lamar blieben der Gala fern.
Der von Sängerin Alicia Keys moderierte Abend wurde über dreieinhalb Stunden klar von Frauen beherrscht. Unter anderem waren Auftritte von Lady Gaga, Janelle Monáe, Jennifer Lopez und H.E.R. zu sehen. Besonders gefeiert wurden Soul-Sängerin Diana Ross und Country-Musikerin Dolly Parton. Die frühere First Lady Michelle Obama kam als Überraschungsgast auf die Bühne.
Dua Lipa als beste Künstlerin des Jahres geehrt
Auch viele wichtige Preise gingen an Frauen: Die Trophäe für das beste Album des Jahres gewann US-Sängerin Kacey Musgraves mit „Golden Hour“. Rapperin Cardi B wurde zur ersten Frau, die als Solo-Künstlerin den Grammy für das beste Rap-Album gewann. Als beste neue Künstlerin des Jahres wurde die britische Sängerin Dua Lipa („New Rules“) ausgezeichnet. Die 23-Jährige verwies in ihrer Dankesrede darauf, dass dieses Jahr viele großartige Künstlerinnen für Preise in den insgesamt 84 Kategorien nominiert worden seien.
„Offenbar haben wir uns richtig gesteigert“, sagte Dua Lipa. Ihr Kommentar war ein Seitenhieb auf Neil Portnow, scheidender Präsident der für die Grammys zuständigen Recording Academy. Portnow hatte vor einem Jahr gesagt, Frauen müssten sich „steigern“, wenn sie bei der Verleihung stärker vertreten sein wollten. Nach Kritik von Fans und Musikerinnen erklärte er, den falschen Ton getroffen zu haben, und kündigte Maßnahmen an, um „eindeutige Hürden und unbewusste Vorurteile“ gegenüber Frauen in der Musikindustrie abzubauen.
Die Gewinner der Grammy Awards 2019 im Überblick
Das sind die Sieger der Grammys 2019 in den wichtigsten Kategorien:
Die Gewinner der Grammys 2019 in den Hauptkategorien
• Single des Jahres (Record of the Year): „This Is America“ von Childish Gambino
• Album des Jahres (Album of the Year): „Golden Hour“ von Kacey Musgraves
• Song des Jahres (Song of the Year): „This Is America“ von Childish Gambino
• Bester neuer Künstler (Best New Artist): Dua Lipa
• Beste Pop-Solodarbietung (Best Pop Solo Performance): „Joanne (Where Do You Think You’re Goin’?)“ von Lady Gaga
• Beste Popdarbietung eines Duos oder einer Gruppe (Best Pop Duo/Group Performance): „Shallow“ von Lady Gaga und Bradley Cooper
• Bestes Gesangsalbum – Pop (Best Pop Vocal Album): „Sweetener“ von Ariana Grande
• Bestes Musikvideo (Best Music Video): „This Is America“ von Childish Gambino
• Bester komponierter Soundtrack für visuelle Medien (Best Score Soundtrack for Visual Media): „Black Panther“ von Ludwig Göransson
• Bester Song geschrieben für Film oder Fernsehen (Best Song Written for Visual Media): „Shallow“ von Lady Gaga und Bradley Cooper
• Produzent des Jahres – ohne Klassik (Producer of the Year, non-classical): Pharrell Williams
Das sind die Sieger der Grammys in den Genres Rock, R&B und Rap:
Die Sieger der Grammys in den Kategorien Rock, R&B und Rap
• Bester Rocksong (Best Rock Song): „Masseduction“ von St. Vincent
• Bestes Rockalbum (Best Rock Album): „From the Fires“ von Greta Van Fleet
• Beste Rock-Darbietung (Best Rock Performance): „When Bad Does Good“ von Chris Cornell
• Bester R&B-Song (Best R&B Song): „Boo’d Up“ von Ella Mai
• Bestes R&B-Album (Best R&B Album): „H.E.R.“ von H.E.R.
• Beste R&B-Darbietung (Best R&B Performance): „Best Part“ von H.E.R.
• Bester Rapsong (Best Rap Song): „God’s Plan“ von Drake
• Bestes Rapalbum (Best Rap Album): „Invasion of Privacy“ von Cardi B
• Beste Rap-Darbietung (Best Rap Performance): „King’s Dead“ von Kendrick Lamar, Jay Rock, Future und James Blake
• Beste Zusammenarbeit – Rap/Gesang (Best Rap/Sung Collaboration): „This Is America“ von Childish Gambino
Von RND/dpa