Im Prozess gegen die Mutter der acht toten Babys aus dem bayerischen Wallenfels ist die 45-jährige Angeklagte zu 14 Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht Coburg verurteilte die Frau am Mittwoch wegen vierfachen Totschlags. Die Staatsanwaltschaft hatte lebenslange Haft wegen Mords in vier Fällen, die Verteidigung eine Verurteilung wegen Totschlags ohne Nennung eines konkreten Strafmaßes gefordert. Der wegen Beihilfe zum Mord angeklagte Vater wurde freigesprochen.
Im Prozess, der über nur vier Verhandlungstage lief, hatte ein psychiatrischer Gutachter die 45-Jährige für voll schuldfähig erklärt. Sie sei weder schwer psychisch krank noch alkoholabhängig.
Die acht Babyleichen waren im vergangenen November im oberfränkischen Wallenfels gefunden worden. Bei vier der Babys war laut Staatsanwaltschaft nicht festzustellen, ob sie gelebt hatten oder lebensfähig gewesen wären.
Mutter legt Geständnis ab
Die Mutter hatte zum Prozessauftakt über ihren Anwalt eingeräumt, mehrere ihrer acht Neugeborenen getötet zu haben - jene, die gelebt hätten. Allerdings könne sie sich nicht genau erinnern, wie viele das waren. Ihr Noch-Ehemann hatte sich zu den konkreten Vorwürfen gegen ihn nicht geäußert, hatte aber der Polizei gegenüber behauptet, nichts von den acht Schwangerschaften seiner Frau oder den Babyleichen gewusst zu haben. Sie hingegen hatte erklärt, ihrem Mann mehrfach von Schwangerschaften und einmal auch von einem toten Baby im Haus erzählt zu haben.
afp/dpa/RND