Wegen Anschlagsplänen haben die Behörden in Belgien ein Ehepaar festgenommen. Dem belgische Paar iranischer Herkunft wird die Vorbereitung eines extremistischen Anschlags auf die iranische Opposition in Frankreich vorgeworfen. Die beiden würden verdächtigt, am Samstag einen Bombenanschlag auf eine Veranstaltung der oppositionellen Volksmudschahedin in der Ortschaft Villepinte bei Paris geplant zu haben, erklärte die belgische Staatsanwaltschaft am Montag.
Beide seien in ihrem Auto gefasst worden, in dem sich ein halbes Kilogramm Sprengstoff und ein Zünder befunden hätten, hieß es. In dem Zusammenhang seien am Wochenende fünf Wohnungen durchsucht worden. Über das Ergebnis des Einsatzes wurde nichts mitgeteilt.
Beziehungen nach Frankreich und Wien
Ein mutmaßlicher Komplize des Paars sei in Frankreich in Gewahrsam genommen worden und ein in Wien eingesetzter iranischer Diplomat in Deutschland gefasst worden, hieß in der Erklärung der Staatsanwaltschaft. Der französische Inlandsgeheimdienst und die deutschen Justizbehörden seien dabei behilflich gewesen, „einen Terroranschlag auf französischem Boden zu verhindern“. Aus französischen Justizkreisen hieß es, drei Personen seien zu Befragungen festgenommen worden. Zwei davon seien noch am Montag wieder freigelassen worden.
Bei der Veranstaltung der Volksmudschahedin unter dem Motto „Freies Iran 2018 - Die Alternative“ sprachen neben Exil-Iranern auch zahlreiche US-Bürger, unter anderen US-Präsident Donald Trumps persönlicher Anwalt Rudy Giuliani. Ziel der Veranstaltung war es, erste Schritte für einen Machtwechsel im Iran einzuleiten. Es kamen schätzungsweise 25.000 Menschen.
Die ehemals bewaffnete iranische Oppositionsgruppe stand früher auf Terrorlisten der EU und der USA. Die heutige Nähe von Trump-Vertrauten zu der Gruppe wird als potenzieller Schritt dahin gedeutet, die Rückendeckung der USA zu gewinnen.
Von RND/AP