Betroffen seien die Standorte Ingelheim am Rhein und Biberach in Baden-Württemberg. Auch in Hannover hat Boeringer einen Standort. Dieser ist allerdings bisher nicht von den Sparmaßnahmen betroffen. Man wolle auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten, erklärte der Vorsitzende der Unternehmensleitung, Andreas Barner.
Zuvor hatte es bereits Berichte über geplante Kürzungen gegeben. Boehringer Ingelheim war nach eigenen Angaben zuletzt unter anderem durch Rabatte „in noch nicht dagewesener Größenordnung“ in den USA unter Druck geraten, dem mit Abstand wichtigsten Einzelmarkt. Aber auch andere Länder setzten im Gesundheitswesen zunehmend den Rotstift an. In Deutschland wurde dies zuletzt beim Diabetesmittel Trajenta spürbar: Da Boehringer Ingelheim seine Preisvorstellungen nicht durchsetzen konnte, kam das europaweit zugelassene Präparat nicht auf den Heimatmarkt.
Im ersten Halbjahr 2014 ist der Umsatz von Boehringer im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,9 Prozent auf rund 6,5 Milliarden Euro gesunken. Zum Gewinn macht das Familienunternehmen keine Angaben. Hoffnungen setzt Barner unter anderem auf die Einführung neuer Medikamente. Deren Zahl sei noch nie so groß gewesen wie derzeit, hieß es. Der Pharmahersteller beschäftigte 2013 weltweit mehr als 47 400 Mitarbeiter.