Zwei Straßenbauprojekte in der Barsinghäuser Innenstadt, der Umbau der Osterstraße und des Heckenweges, verzögern sich. Die Stadtverwaltung wartet derzeit in beiden Fällen auf die Ausführungspläne. Mit deren Erstellung sind zwei Planungsbüros beauftragt, die die Planunterlagen schon längst hätten liefern sollen. „Wir hoffen nun, dass wir die Ausschreibungsunterlagen noch im Laufe der Sommerferien erhalten werden“, sagt Tiefbau-Fachdienstleiter Michael Dettmann. Die von den externen Fachplanern erstellten Planunterlagen werden benötigt, damit die Kommune die Tiefbauarbeiten für die beiden Projekte ausschreiben kann.
Grund für die Verzögerungen ist nach Einschätzung der Tiefbauverwaltung die derzeit große Nachfrage nach Ingenieursleistungen, sodass die Kapazitäten von Planungsbüros an ihre Grenzen stoßen. Die Stadt hat nach eigener Einschätzung kaum Alternativen: „Alle haben die Auftragsbücher voll“, sagt Dettmann. „Eine Vertragskündigung bringt deshalb nichts.“
Sofern die ausstehenden Unterlagen in den nächsten Wochen im Rathaus eintreffen und die Bauvorhaben danach umgehend ausgeschrieben würden, könnten wohl im Herbst die Aufträge erteilt werden. „Wir hoffen, dass die Bauarbeiten noch in diesem Jahr starten können“, sagt Dettmann.
Die Osterstraße soll – wie derzeit die Bahnhofstraße – ein ganz neues Erscheinungsbild bekommen. Das Vorhaben ist Teil des städtebaulichen Sanierungsprogramms „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ und wird zu zwei Dritteln von Bund und Land bezuschusst. Die Stadtverwaltung rechnet derzeit mit Baukosten von rund 530.000 Euro und einer Bauzeit von etwa einem halben Jahr. Dass die geschätzten Kosten bei der Ausschreibung gehalten werden, steht aber längst nicht fest. „Wir müssen uns überraschen lassen“, sagt Dettmann. Der Preis der Bauleistungen werde von Angebot und Nachfrage bestimmt. Und derzeit befinden sich Bauunternehmen offenbar in einer komfortablen Position. Die Stadt hat dies schon bei einzelnen Ausschreibungen zu spüren bekommen, wie Dettmann berichtet. Dabei sei zunächst kein einziges Angebot eingegangen. Bei einer erneuten Ausschreibung musste die Kommune dann deutlich höhere Preise akzeptieren als ursprünglich kalkuliert worden war.
Am Heckenweg ist die Stadt gegenüber dem ursprünglichen Zeitplan ohnehin bereits ein Jahr in Verzug. Im Jahr 2016 waren dort umfangreiche Kanalbauarbeiten ausgeführt worden. Danach hatte die Fahrbahn im Bereich der Einmündung des Grasweges nur eine behelfsmäßige Oberfläche erhalten, weil Umbau und Grundsanierung der gesamten Straße für das Jahr 2017 avisiert waren. Daraus ist nichts geworden, und nun könnte es auch in diesem Jahr knapp werden mit dem Baustart.
Von Andreas Kannegießer