Der TSV Egestorf hat für die energetische Sanierung seines Sportheimes und der angebauten Gymnastikhalle an der Ammerke einen ehrgeizigen Zeitplan aufgestellt. Obwohl die Bauarbeiten erst in dieser Woche begonnen haben, soll nach den Worten des TSV-Vorsitzenden Wolf-Kersten Baumann bereits am 26. Juli alles fertig sein. In diesem Zeitraum werden rund 130.000 Euro verbaut. Der Sportverein investiert das Geld insbesondere in zwei große Einzelvorhaben: den Austausch aller Fenster und Außentüren in dem Gebäudekomplex und den Einbau einer neuen Heizungsanlage mit Solarkollektoren auf dem Dach.
Der TSV Egestorf hat die Gunst der Stunde genutzt und die Sanierung gestartet, weil Projekte zur Energieeinsparung derzeit besonders großzügig bezuschusst werden. So zahlt die Region Hannover dem TSV aus dem sogenannten e.coSport-Förderprogramm einen Zuschuss von rund 55.500 Euro. Weitere 22.000 Euro erhält der TSV als Zuwendung vom Regionssportbund. „Da kann man insgesamt nicht meckern“, sagt Baumann. Den Restbetrag finanziert der Verein über einen Kredit.
Das Vereinsheim an der Ammerke war 1986 gebaut worden, sieben Jahre später kam die Gymnastikhalle als Anbau hinzu. Die Gebäudedämmung habe damals längst nicht den heutigen Standards entsprochen, sagt der TSV-Vorsitzende. Die aufwendige Sanierung soll nun dazu führen, dass der TSV die Energiekosten für seine Gebäude von bisher etwa 8500 Euro jährlich um rund ein Drittel senken kann.
Alleine der Ersatz von Fenstern und Türen gegen Bauelemente im Passivhausstandard schlägt laut Baumann mit rund 95.000 Euro zu Buche. Monteure der Langenhagener Firma Heuer sind derzeit dabei, die gewaltigen Fensterelemente in der Gymnastikhalle auszutauschen. Zunächst werden dazu von einem Gerüst aus die Rahmen eingesetzt und fixiert, erst danach die schweren, bis zu 85 Kilogramm schweren Dreifachglasscheiben in die Rahmen montiert. Spätestens am Montag wollen die Fensterbauer ihre Arbeit abgeschlossen haben. Danach sind Klempner und Heizungsbauer an der Reihe. Diese tauschen die alte Heizungsanlage gegen einen modernen Brennwertkessel aus und montieren auf dem Gebäudedach vier Solarkollektoren. „Die Sonne erwärmt so das Duschwasser“, erläutert Baumann, der während der gesamten Bauphase die Aufsicht auf der Baustelle führt.
Parallel zu den geförderten Modernisierungsmaßnahmen nutzt der TSV die Gelegenheit auch für kleinere Verschönerungsarbeiten im Gebäude. So sind derzeit Fliesenleger in der Gaststätte des Vereinsheims an der Arbeit. In der Küche verfliesen die Handwerker einige Bereiche neu, im Gastraum werden einzelne beschädigte Bodenfliesen ausgetauscht. Bisher laufen alle Arbeiten zur vollen Zufriedenheit der TSV-Verantwortlichen ab. Das derzeit größte Problem aus Sicht des TSV-Vorsitzenden bezieht sich deshalb auf die Zeit direkt nach Ende des Bauprojekts: „Wir müssen sehen, wie wir dann in den Ferien eine Putzkolonne zusammenbekommen“, sagt Baumann. „Immerhin, zwei Freiwillige habe ich schon gefunden.“
Von Andreas Kannegießer