Echte Fans der Deister-Freilichtbühne (DFB) lassen sich von schlechtem Wetter nicht aus dem Konzept bringen. Zwar setzte am Sonntagvormittag pünktlich zu Beginn des offenen Bühnentages der Regen ein -- dennoch nutzten viele Besucher die Gelegenheit, einen Blick hinter die Theaterkulissen werfen zu können.
So durften die Kinder und Erwachsenen während der Führungen selbst auf der Bühne stehen. Unter dem Schutz der Regenschirme fühlte sich dabei mancher Gast plötzlich wie ein Schauspieler vor Publikum.
Außerdem lernten die Besucher unter anderem die Werkstatt zum Bau der Kulissen und Requisiten, die Maske zum Schminken der Darsteller, den Fundus mit mehr als 1500 verschiedenen Kostümen sowie das Technikhaus zur Steuerung der Ton- und Lichtanlagen kennen. In der Maske demonstrierte DFB-Mitglied Elena Speckmann, wie die Schauspieler mit Make-up auf die Optik für ihre jeweiligen Bühnenrollen vorbereitet werden.
Außerdem griff Speckmann zwischendurch immer wieder zu Farbe und Pinsel, um die Gesichter der jüngsten Besucher zu schminken. Auf großes Interesse stieß dieses Angebot insbesondere bei den Jungen und Mädchen aus Barsinghausen ukrainischer Partnerstadt Kovel, die derzeit wieder einen vierwöchigen Erholungsurlaub in der Deisterstadt verbringen. „Die Kindergruppen aus Kovel kommen jedes Jahr zu unserem Tag der offenen Tür“, sagte die Bühnenvorsitzende Julia Nunez Bartolomé.
Bewegung kommt nach Angaben der Vorsitzenden jetzt auch in das Projekt zur Sanierung der Halle Unter den Eichen. Der Verein hat die wegen Einsturzgefahr seit mehreren Monaten gesperrte Halle von der Stadt Barsinghausen übernommen und will das Gebäude nach einer Erneuerung des Daches künftig für die Bühne nutzen -- zum Beispiel für Bühnenbau und Requisite. Zudem sei vorgesehen, die Halle bei Bedarf auch weiterhin für den Brieftaubenverein sowie für den Waldkindergarten zur Verfügung zu stellen.
Für dieses Sanierungsprojekt erhält die Freilichtbühne einen Zuschuss von mehr als 200.000 Euro aus dem EU-Förderprogramm für Integrierte ländliche Entwicklung (IlEK) sowie 65.000 Euro von der Stadt Barsinghausen.
Von Frank Hermann