Der 23-jährige Laatzener, der sich Anfang August vor dem Oberlandesgericht Celle wegen des Mitgliederanwerbens für die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) verantworten muss, wird seitens der Ermittler als „streng gläubiger Moslem“ beschrieben. Das teilte Gerichtssprecher Klaas Endler auf HAZ-Anfrage mit. Die Generalstaatsanwaltschaft Celle wirft dem 23-Jährigen die Unterstützung einer terroristischen Vereinigung im Ausland und Mitgliederwerbung für die Vereinigung vor.
Dem Türken wird zur Last gelegt, von März bis Juli 2015 im Alter von 20 Jahren Rekruten für den IS angeworben zu haben. Dazu habe der Angeklagte eine geschlossene WhatsApp-Gruppe mit bis zu 45 Mitgliedern eingerichtet, von denen sich einige als IS-Kämpfer in Syrien aufhielten. Außerdem soll der 23-Jährige unter anderem einen 21-Jährigen darin bestärkt haben, auszureisen und in Syrien auf Seiten des IS gegen das sogenannte Assad-Regime zu kämpfen. Einem weiteren Chatteilnehmer bot er finanzielle Unterstützung an, sollte dieser sich dem IS anschließen.
Der Beschuldigte befindet sich laut Gerichtssprecher Endler nicht in Untersuchungshaft. Dafür habe es keine ausreichenden Gründe gegeben, zumal für Heranwachsende strengere Hürden gelten als für Erwachsene. Der Prozess vor dem 1. Staatsschutzsenat des OLG beginnt am 3. August, bis Mitte September sind zehn Verhandlungstage angesetzt.
Von pah