Misburg-Anderten: Hannover investiert in Neue Mitte, Misburger Bad, Schulen, Sportpark

Die Misburger und Andertener wünschen sich schon lange, dass etwas passiert. Die Diskussionen um beispielsweise das Hallenbad oder das Bürgerhaus in Misburg sind schon Jahre alt. Der Bezirksrat forderte regelmäßig, dass die Stadtverwaltung Hannover die Gebäude sanieren muss. CDU-Fraktionsvorsitzender Patrick Hoare sagte in der jüngsten Bezirksratssitzung: „Es geht darum, dass der Bezirk auf der Höhe der Zeit bleibt“. Umso mehr dürften Misburger und Anderter sich über die jüngsten Beschlüsse des Bauausschusses der Landeshauptstadt Hannover freuen. Die Ratsmitglieder stimmten für alle beantragten Sanierungs- und Bauprojekte des Bezirks. Misburg-Anderten wird in den kommenden Jahren einer der Investitionsschwerpunkte der Landeshauptstadt. In der Finanzplanung für dieses Jahr sind bereits Mittel für das Misburger Hallenbad, den Neubau des Kurt-Schwitters-Gymnasiums und das Vereinshaus des Sportparks Misburg etatisiert. Ab 2022 sollen Mittel für das Schulzentrum Anderten folgen. Das Bürgerhaus Misburg soll ab 2023 in die Finanzplanung aufgenommen werden. Neue Misburger Mitte soll dem Stadtteil mehr Gesicht geben: Die neue Misburger Mitte soll dem Stadtteil zu einem neuen Gesicht verhelfen. An der Ludwig-Jahn-Straße und Seckbruchstraße entsteht in den kommenden Jahren ein gesamtheitliches, städtebauliches Konzept, das im besten Fall flexibel und von allen anliegenden Einrichtungen nutzbar ist. Das Herzstück des Projektes könnte eine ganzjährig betriebene Gastronomie werden. Die Ergebnisse der Planung soll die Stadtverwaltung im Herbst diesen Jahres dem Bauausschuss vorlegen. Lesen Sie auch Hannover-Misburg: Neues Hallenbad soll 2023 fertig sein Die ersten beiden Neubauten, die das neue Zentrum prägen, werden das Misburger Bad und der Neubau des Kurt-Schwitters-Gymnasiums sein. Die Planungen für das Hallenbad laufen bereits, die Bauarbeiten sollen bis Herbst 2023 abgeschlossen sein. Die Kosten für den Neubau liegen voraussichtlich bei mindestens 20 Millionen Euro. Kurt-Schwitters-Gymnasium: Investition in Höhe von 52 Millionen Euro: Deutlich höher fällt das Volumen für den Neubau des Kurt-Schwitters-Gymnasiums aus. Hier rechnet die Verwaltung mit mindestens 52 Millionen Euro. Auch hier sollen die Arbeiten frühestens 2023 abgeschlossen sein. Das letzte Bauprojekt des neuen Zentrums wird das Bürgerhaus. Um die dauerhafte Nutzung langfristig zu sichern müssen neben anstehenden Sanierungsarbeiten vermutlich auch einzelne Gebäudetrakte neugebaut werden. Ab 2023 soll die Stadt für diese Arbeiten Mittel in Höhe von 12 Millionen Euro bereitstellen. Neue Grundschule für Misburg-Anderten? Nicht nur die neue Mitte soll die Attraktivität des Bezirks steigern und halten. Auch an den anderen Schulen im Bezirk gibt es einen Handlungsbedarf im Hinblick auf die Schulsituation. Der Stadtbezirk Misburg-Anderten ist aktuell der Spitzenreiter in Sachen Bevölkerungswachstum. In den Jahren von 2014 bis Ende 2019 stieg die Zahl der Einwohner um vier Prozent an. Vor allem der Anteil von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren erhöhte sich in den fünf Jahren um 10,4 Prozent und liegt weit über dem Durchschnitt der Landeshauptstadt. Auch aus diesem Grund mangelt es bereits an Schulplätzen, durch das Neubaugebiet Steinbruchsfeld in Misburg steigen die Schülerzahlen in Misburg voraussichtlich auch in den kommenden Jahren weiter an. „Trotz der angespannten Haushaltslage müssen wir die Quartiere und Schullandschaften stärken“, sagte Lars Kelich, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion. Im Stadtbezirk Misburg-Anderten sollen aus diesem Grund die bestehenden Grundschulen, wie etwa die Grundschule Mühlenweg, erweitert und in das Konzept der neuen Mitte einbezogen werden. Bereits zum kommenden Schuljahr sollen mehrere Modulanlagen errichtet werden, um dem Mangel entgegenzuwirken, forderte die Ampelkoalition aus SPD, Grünen und SPD im Bauausschuss. Der Bezirksrat forderte in der jüngsten Sitzung den Ausbau der Grundschule Mühlenweg in eine Ganztagsschule und den Bau einer weiteren Grundschule in Misburg-Anderten: „Vor allem die neue Grundschule ist wichtig, die brauchen wir langfristig“, sagte CDU-Bezirksratsherr André Becker. Schulzentrum Anderten: 4 Millionen Euro für Sanierungsarbeiten: Auch die Schulsituation in Anderten soll sich verändern. Das Schulzentrum ist stark sanierungsbedürftig. Der Bezirksrat forderte bei der Diskussion um Änderungsanträge für den Doppelhaushalt 2021/2022 einen ergänzenden, beziehungsweise kompletten Neubau des Schulzentrums. Geld für einen Neubau gibt es allerdings vorerst nicht. Dafür soll das Schulzentrum Anderten mit Mitteln in Höhe von insgesamt vier Millionen Euro saniert werden. Bis Ende des Jahres sollen die vorbereitenden Arbeiten abgeschlossen sein, sodass die Sanierungsarbeiten 2022 beginnen können. Was passiert am AMK-Haus? „Das ist ein guter erster Schritt, aber das kann nicht das Ende sein“, sagte Bezirksbürgermeister Klaus Dickneite über den Beschluss des Bauausschusses. Im Rahmen der Arbeiten am Schulzentrum soll auch das baufällige AMK-Haus in Anderten abgerissen werden. Auch hier ist eine neue Sporthalle bereits in Planung. Der Baubeginn ist ab 2023 geplant, sagte Dickneite. Für die Vereine, die das AMK-Haus nutzen, werden während der Übergangszeit Containeranlagen aufgebaut. Von Leona Passgang