Ein Kunstliebhaber aus Letter entdeckte beim Vorbeiradeln zufällig die verblassten Überreste des Bildes und die Signatur des 2006 verstorbenen Künstlers – auf der Höhe, auf der die Stadt Fensterbänder einbauen will. Auf seinen Protest hin hat die Stadt die Arbeiten an der Fassade gestoppt. „Wir müssen prüfen, wie es weitergeht und ob das Bild erhalten werden kann“, sagte Stadtsprecher Klaus Helmer zunächst.
Für den Erhalt macht sich der emeritierte Professor und Künstler Siegfried Neuenhausen stark. Wilhelm Beuermann sei ein renommierter Künstler und ein Stück hannoversche Geschichte gewesen. „Mein Plädoyer lautet natürlich, alle Mittel in Bewegung zu setzen, um das Werk zu erhalten“, sagt er. Der Hainhölzer forderte bei einem Erhalt jedoch die Restaurierung nach alten Vorlagen.
Diese Idee hat die Stadt wieder verworfen. Die alten Fassadenplatten müssen erneuert werden, zudem brauche der Siebziger-Jahre-Bau, der bisher ohne natürliches Licht und natürliche Belüftung auskommen musste, unbedingt Fenster. Stattdessen will die Stadt eine verkleinerte Reproduktion des Werks auf die neue Fassade aufbringen. Eine Fotodokumentation der Kunstfragmente sei erstellt worden, ein Restaurator habe an 13 Stellen Farbproben genommen.
Petra Zottl