Diesmal hat das Aufräumen funktioniert: Nach der Gemüseschlacht, die seit Jahren am ersten Septemberwochenende zwischen den Stadtteilen Linden und Nordstadt auf der Dornröschenbrücke ausgetragen wird, war das Areal am gestrigen Montag wieder gereinigt. In den Vorjahren hatte es massive Verärgerung gegeben, weil die Brücke und ihr Umfeld tagelang dreckig waren. 2009 hatte schließlich die Stadt zugesagt, die Kosten zu übernehmen – sie reinigt auch nach Fußballspielen und anderen Ereignissen die Straßenränder. Der Auftrag für die Dornröschenbrücke wurde an den kommunalen Entsorger aha vergeben, der wiederum ein Privatunternehmen beauftragte, wie ein Sprecher bestätigte.
Der Ausgang der Schlacht war Augenzeugen zufolge nahezu unentschieden. Weil am Ende mehr Obst und Gemüse (genutzt wird nur Wegwerfware, kein frisches Lebensmittel) auf der Lindener Seite gelegen haben soll, dürften die Nordstädter zum zweiten Mal in Folge als Sieger aus der Schlacht hervorgegangen sein.
Das Ritual gibt es in Hannover seit 2003, Ursache ist eine Rivalität zwischen Nordstadt und Linden. Die Idee zu der Gemüseschlacht ist aber aus Berlin abgeguckt, wo es zwischen Kreuzberg und Friedrichshain ähnliche Rituale gibt. Allerdings wird die hannoversche Schlacht zunehmend schmuddeliger. Inzwischen wird auch Fisch eingesetzt.