Ein Anbau an die Grundschule In der Steinbreite soll helfen, die Raumnot an den Grundschulen im Stadtbezirk Ahlem-Badenstedt-Davenstedt zu reduzieren. Der Bezirksrat hat jetzt einstimmig einen entsprechenden Antrag verabschiedet. Gefordert wird darin eine zweistöckige Erweiterung an derjenigen Stelle des Schulhofs, die derzeit von zwei provisorischen Unterichtscontainern belegt ist. Zur Finanzierung dieser und weiterer Schulsanierungen und Neubauten im Stadtbezirk verlangt der Bezirksrat auch ein zusätzliches Investitionsprogramm von der Stadt.
„Vor dem Hintergrund, dass die Baugebiete im Stadtbezirk weiter wachsen und hier ein Generationswechsel stattfindet, ist es notwendig Schulraum zu schaffen“, begründete die schulpolitische Sprecherin der SPD-Bezirksratsfraktion, Kerstin Klebe-Politze, den Antrag bei der Sitzung im Bürgermeinschaftshaus. Die beiden aktuellen politischen Vorstöße wiederholen im Wesentlichen Anliegen, für die sich die betroffenen Schulen und der Bezirksrat bereits seit Jahren einsetzen.
Eltern protestieren vorm Bürgergemeinschaftshaus
Flankiert wurde die Diskussion im Bezirksrat von einem Elternprotest vorm Bürgergemeinschaftshaus. Der Schulelternrat der Grundschule In der Steinbreite demonstrierte dort gegen die anhaltende Nutzung von Unterrichtscontainern. „Container gehören auf den Lkw und nicht auf den Schulhof“, lautete der Schriftzug eines Banners, der den Unmut der rund 30 Demonstranten zusammenfasste. Hintergrund ist die dauerhafte Verwendung von mobilen Klassenräumen an drei von vier Grundschulen im Stadtbezirk.
Container sind zur Dauerlösung geworden
In der Schule in Davenstedt stehen seit 2012 zwei Container fest installiert auf dem Schulhof. Mindestens zwei weitere sollen nach den Sommerferien in Betrieb genommen werden. Schulleiter Rolf Schulz ist jedoch skeptisch, dass der Zeitplan eingehalten wird. „Wir wissen bis heute nicht, wo sie hingestellt werden. Ich schätze, dass wir eher ein Jahr später damit rechnen können“, sagte er. Laut Schulentwicklungsplan wird die Schülerzahl an der jetzt schon vollen Ganztags-grundschule bis 2023 weiter steigen. Dasselbe gilt für die anderen Grundschulen im Bezirk. „Wir sind räumlich am Limit“, betonte Schulz. Elternratsvorsitzender Hauke Redel kritisierte im Bezirksrat, dass die Stadtverwaltung am Begriff „Provisorium“ für die Container festhalte. Diese Räume seien längst zur Dauereinrichtung geworden.
Durch die Anträge auf den Erweiterungsbau und das Investitionsprogramm wollen Schulleitung, Eltern und Bezirksrat das Thema Raumnot im Rathaus auf die Tagesordnung bringen. Im April wollen sich die Leiter aller Schulen im Stadtbezirk zusammensetzen, um künftig gemeinsam die Schulentwicklung im Bezirk zu vertreten.
Von Mario Moers