5800 Betriebe im Raum Hannover melden Bedarf an Kurzarbeit an

Wie im gesamten Bundesgebiet sind auch bei der Arbeitsagentur Hannover die Anzeigen von Betrieben, die Kurzarbeitergeld für ihre Mitarbeiter beantragen, raketenartig in die Höhe geschossen. Seit Mitte März haben sich 5800 Betriebe aus der Region bei der Behörde gemeldet; in den Zeiten vor der Corona-Krise waren es pro Monat weniger als 20. „Diese dramatische Zahl nahm uns kurzfristig den Atem“, sagt Heike Döpke, Vorsitzende der Geschäftsführung. So habe es unter anderem anfänglich Serverprobleme gegeben, auch bei den Mitarbeitern habe man umorganisieren müssen. „Alle verfügbaren Kräfte, die sonst im Kundenverkehr arbeiten, bearbeiten nun Anträge oder sitzen an den Telefon-Hotlines“, erklärt Döpke. Noch vor zwei Wochen habe man über arbeitsmarktpolitische Lösungen gegen den Fachkräftemangel diskutiert. Jetzt sei man froh, dass sich Betriebe ihre Belegschaft mit Hilfe von Kurzarbeit sichern. Um den Ansturm bewältigen zu können, werde man bei der Agentur auch am Wochenende arbeiten. Wieviele Beschäftigte von der Kurzarbeit aktuell betroffen sind oder demnächst sein werden, kann die Agentur noch nicht beziffern. Dazu müsse man erst die Anträge bearbeiten und brauche einen Abrechnungsmonat – also bis Ende April. Zwar gehen in Hannover auch Anzeigen von größeren Industriebetrieben ein, aber stärker ist der Bedarf an Kurzarbeitergeld in Branchen, die wegen der Corona-Krise nicht mehr oder nur eingeschränkt tätig sein dürfen: Gastronomie, Tourismus, Handel, Gesundheitsberufe wie Ergo- und Physiotherapeuten sowie die sogenannten personenbezogenen Dienstleistungen – etwa Frisöre. Das tägliche HAZ Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Hannover täglich gegen 6 Uhr im E-Mail-Postfach. Liveticker: Die Lage in Hannover und Niedersachsen im Überblick Aktuelle Zahlen zum Coronavirus in der Region Hannover: So viele Infizierte gibt es HAZ-Expertenforum: Das antworten Mediziner auf Leserfragen zum Virus Alle Artikel zum Coronavirus in der Region auf einen Blick So können Sie Geschäften, Gastronomie und Freiberuflern in der Region Hannover jetzt helfen Von Bernd Haase