Ausgangssperre: Region Hannover nähert sich kritischem Wert

Die Infektionszahlen in der Region Hannover sind von Donnerstag auf Freitag stark gestiegen. Am Freitagmorgen meldete das Landesgesundheitsamt für die Landeshauptstadt und die Umlandkommunen einen Inzidenzwert von 137,3 – nach 120,8 am Donnerstag. Das ist der höchste Wert seit dem 24. Januar (145,4). Zuletzt schwankte der Inzidenzwert in der Region um die 120. Damit nähert sich die Region dem neuen Grenzwert von 150, der laut neuer Corona-Verordnung des Landes maßgeblich sein soll für noch schärfere Corona-Beschränkungen. Kommt generelle Maskenpflicht in der Öffentlichkeit? Angesichts der anhaltend hohen Infektionszahlen prüft das Gesundheitsamt der Region nun, ob ab einem Inzidenzwert von 150 eine allgemeine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit eingeführt wird. Das teilte die Region am Freitag mit. Bislang gilt die Maskenpflicht nur in einzelnen Bereichen. „Wir haben den Eindruck, dass die Menschen mehr Klarheit brauchen – auch in der Frage, wo eine Maske zu tragen ist und wo nicht. Es kommt immer wieder zu Verstößen, etwa am Maschseeufer, und damit auch zu einem riskanten Verhalten“, sagt Regionspräsident Hauke Jagau (SPD). „Dieses Risiko müssen wir drosseln, wenn die Infektionszahlen weiter steigen, was wir leider nicht ausschließen können.“ Menschen, die Sport treiben, wären nach jetziger Planung wie bisher von der Maskenpflicht im Freien befreit. Ausgangssperre ab Inzidenzwert 150 verpflichtend: Zudem scheibt die neue Corona-Verordnung des Landes vor, dass ab einem Inzidenzwert von 150 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche eine nächtliche Ausgangsperre von 21 Uhr bis 5 Uhr für die betroffenen Kreise und kreisfreien Städte gelten soll. Das hat Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Freitag auch in seiner Regierungserklärung noch einmal bekräftigt. Die neue Verordnung regelt, dass Kreise und Städte ab einem Inzidenzwert von 100 Ausgangssperren verhängen können, ab 150 sollen die Einschränkungen verbindlich gelten. Die Region Hannover wollte auch Freitag nichts zu möglichen Ausgangssperren sagen: „Wir werden uns dazu äußern, wenn die Verordnung des Landes in ihrer Endfassung vorliegt“, sagte Sprecherin Christina Kreutz. Neu ist in der Verordnung auch die Regel, dass Einschränkungen für einzelne Stadtteile oder einzelne Städte und Gemeinde eines Kreises ausgesprochen werden dürfen. Demnach wären Ausgangssperren in einzelnen Kommunen der Region denkbar. Am Freitag lagen den Daten des Gesundheitsamtes der Region zufolge Garbsen (170,3), Gehrden (263,9), Langenhagen (178,0), Lehrte (184,3), Neustadt (170,2) Ronnenberg (193,2), Seelze (176,4), und Sehnde (155,7) über dem Grenzwert. Von stk