Black Friday in Hannover: Rabattaktionen füllen die Innenstadt

Trotz Corona: Am Sonnabend war Hannovers Innenstadt gut gefüllt mit vorweihnachtlichen Einkaufsbummlern. Vor zahlreichen kleineren Geschäften bildeten sich Warteschlangen. Die Stimmung insgesamt war gelöst, fast alle Passanten trugen Mund-Nasen-Schutz, die meisten achteten höflich auf Abstand. Black Friday bringt 30.000 Passanten mehr in Hannovers City: Die Angst vor Corona-Infektionen und die Zurückhaltung vieler Kunden hat den Händlern in den vergangenen Wochen bittere Umsatzrückgänge beschert. Jetzt aber produziert der Rabatt- und Konsumhype aus Übersee rund um den sogenannten Black Friday eine enorme Nachfrage. Messungen des Portals Hystreet.com zufolge waren am Freitag sogar fast 30.000 Passanten mehr in der Georgstraße unterwegs als am Black Friday 2019. Insgesamt rund 92.000 waren es demnach, vor einem Jahr waren es knapp 68.000 gewesen. Preise reduziert: Zahlreiche Geschäfte lockten mit Sonderangeboten – wobei die Verbraucherzentralen warnen, dass manches vermeintliche Schnäppchen kaum reduziert ist, sondern nur den Kaufreiz erhöhen soll. Ein grober Vergleich von Preisen zeigt aber, dass in der Innenstadt etliche Produktgruppen von Technik bis Mode tatsächlich zum Teil erheblich heruntergesetzt waren. Im Gegenzug achteten die Geschäfte auf die Hygieneregeln. Fast überall gab es freundliches Personal an den Türen, das aufpasste, dass nicht zu viele Kunden zeitgleich ins Geschäft kamen. Vielerorten waren Desinfektionsspender installiert. Warteschlange vor Geschäften: Entsprechend erlebte Hannover Warteschlangen vor kleineren Innenstadtgeschäften, wie sie sonst aktuell nur vor Bäckereien zu sehen sind. Ob lokale Händler wie Wormland oder überregionale Filialisten wie Foot-Locker, ob Technikgeschäfte wie Apple oder Saturn oder Trendschuhe bei JD-Sports: Überall harrten am Sonnabend Kunden in der Kälte vor den Ladentüren aus. Lesen Sie auch: Kommentar zur City in Hannover: Einfach mal hingehen Bei größeren Geschäften wie Peek & Cloppenburg war der Einlass kein Problem. Dafür bildeten sich an den Kasse teils Schlangen – die allerdings kurz waren im Vergleich zu Kassenschlangen etwa an den Einkaufssonntagen vergangener Jahre. Auch hier galt: Wegen der Corona-Abstandsregeln, an die sich die meisten hielten, sahen die Schlangen länger aus, als sie waren. Und als Belohnung fürs Warten gab es auf dem Kröpcke sogar vorweihnachtliche Straßenmusik. City-Händler sagen Danke: „Es zeigt sich, dass es am Ende eben doch schöner ist, Waren ausprobieren und anfassen zu können, als sie anonym im Internet zu bestellen“, sagte Martin Prenzler von der City-Gemeinschaft zufrieden. „Wir sagen Danke, dass die Menschen uns besuchen und die Qualität von lokalem Shoppen zu schätzen wissen.“ Toiletten fehlen: Einige Kunden bemängelten einen Nebeneffekt der Corona-Krise: Weil die Gastronomie geschlossen ist, stehen viele Toiletten nicht zur Verfügung, um sich während der Dauer des Einkaufsbummels zu erleichtern. Viele kleinere Geschäfte haben zudem ihre Toiletten jetzt ausschließlich für Mitarbeitende reserviert, um eine mögliche Ansteckungsgefahr zu reduzieren. Zwar sind die öffentlich zugänglichen Toiletten etwa im Hauptbahnhof geöffnet – für die man allerdings bezahlen muss. Von Conrad von Meding