Bushaltestellen in der Region Hannover erhalten Fahrradbügel

Schon an den großen Haltestellen der S-Bahn und im Stadtbahnnetz reichen die vorhandenen Fahrradbügel oft nicht aus, um den Bedarf zu decken. An den kleineren Stadtbahnstationen und vor allem an den Bushaltestellen ist die Situation anders – dort sind Bügel erst gar nicht vorhanden. Das will die Region ändern. Sie hat vom Ingenieurbüro Inros Lackner einen Leitfaden für den Bau kleiner Bike+Ride-Plätze anfertigen lassen. Umgesetzt werden soll er zunächst an Haltestellen der Sprinterlinien von Regiobus. Es geht um die Strecke zwischen Haustür und Haltestelle: Es geht um die sogenannte letzte Meile, die Verkehrsplaner als Hindernis sehen, wenn es darum geht, mehr Menschen zum Umstieg vom Auto auf den Nahverkehr zu bewegen. Gemeint ist die Strecke zwischen Haustür und Haltestelle. Ist sie für einen Fußweg zu lang, gilt das Fahrrad als nächste Option. „Das machen die Pendler aber nur, wenn sie ihr Fahrrad auch vernünftig abstellen können“, sagt Volker Stölting von Inros Lackner. Stölting hat den Leitfaden präsentiert, der unter anderem einheitliche Standards gewährleisten soll. Demnach ist nicht jede Bushaltestelle für einen Mini-Bike+Ride-Platz geeignet. „Die Anlage muss an das Radverkehrsnetz angebunden sein“, sagt Stölting. Außerdem gelte es, Anforderungen wie Sicherheit, Wetterschutz und gegebenenfalls Beleuchtung zu berücksichtigen. Leitfaden bietet mehrere Varianten an: Die Beispiele im Leitfaden sind vielfältig. Sie reichen von einfachen Bügeln in Viererreihen über solche unter aufgeständertem Dach bis hinzu Fahrradboxen und -käfigen. Die einzelnen Varianten sind mit Maßen versehen, schließlich ist auch das Platzangebot an einer Haltestelle ein Kriterium. Die Region hat vor, zunächst die bis April Haltestellen der Sprinterlinie 400 Neustadt–Berenbostel–Marienwerder mit Bügeln bestücken zu lassen. Danach sind ebenfalls in diesem Jahr die Linien 500 Gehrden–Ronnenberg–Hannover und 700 Dedensen–Seelze–Hannover an der Reihe, wobei es auch Varianten mit überdachten Plätzen und kleinen Fahrradgaragen geben soll. Für die Folgejahre sind dann Haltestellen an den restlichen Sprinter- und anderen wichtigen Buslinien sowie im Stadtbahnnetz vorgesehen. Das Konzept beinhaltet auch die Formulierung „Motivation der Kommunen zur Eigeninitiative“. Das berührt unter anderem das Finanzielle. Während größere Bike+Ride-Stationen an S-Bahn-Haltestellen über Bundeszuschüsse gefördert werden können, liegen kleinere kostenmäßig unter der Bagatellgrenze. Der Bau ist dann Sache der Städte und Gemeinden. Lesen Sie auch: So fahren die Sprinterbusse in der Region Hannover Letzte Meile: Kooperation zwischen Üstra und Moia floppt Von Bernd Haase