Corona-Pandemie: Zoo Hannover rechnet mit Millionen-Verlust im Jahr 2021

Der Zoo Hannover rechnet für dieses Jahr wegen der Corona-Pandemie mit einem Verlust von 2,7 Millionen Euro. Zoogeschäftsführer Andreas M. Casdorff befürchtet durch die andauernde Schließung des Zoos einen Umsatzeinbruch von fast 7 Millionen Euro gegenüber den Planungen für 2020. Ob die Verluste des Zoos auch in diesem Jahr aus öffentlichen Kassen ausgeglichen werden, ist noch offen. Casdorff hofft auf weitere Finanzspritzen aus dem Förderprogramm des Landes für Zoos und Tierparks in Gesamthöhe von 20 Millionen Euro, das während des Frühjahrs-Lockdowns aufgelegt worden war. „Das Geld ist bisher nicht komplett abgerufen worden“, erklärt der Geschäftsführer. „Mit Löwenmut in die neue Saison“: Bereits im vergangenen Jahr hatten die Schließungen und Besucherbeschränkungen zu Umsatzeinbußen von rund 9 Millionen Euro geführt. „Dank der Unterstützung der Region Hannover, durch Hilfe aus Landesmitteln und Spenden aus der Bevölkerung sowie vereinbarter Kurzarbeit sieht es so aus, dass wir mit einem nahezu ausgeglichenen Ergebnis das Jahr 2020 abschließen können“, sagt Casdorff. Der Geschäftsführer hofft jetzt auf eine Öffnung des Zoos Mitte März. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gingen mit „Löwenmut“ in die neue Saison, sagt Casdorff. Trotz Kurzarbeit habe man die vergangenen Monate genutzt, und den Zoo an vielen Stellen für eine Wiedereröffnung herauszuputzen. Neue Angebote für Schulen: Der aktuelle Lockdown sei notwendig. Dennoch bräuchten vor allem Eltern und Kinder gerade in der derzeitigen Situation den Zoo, meint der Geschäftsführer. „Gerade mit den Familien ist ein besonders schutzbedürftiger Teil der Gesellschaft besonders betroffen“, sagt er. Die zoologischen Gärten hätten mit ihren umfangreichen Hygienekonzepten im vergangenen Jahr Verantwortung bewiesen. Es sei kein einziger Fall einer ausgelösten Infektionskette aus einem Zoo bekannt. „Wir möchten möglichst bald wieder Kinder auf den Zoospielplätzen herumtollen lassen und die Menschen für Tiere begeistern“, sagt Casdorff. Der Zoo hat für die neue Saison einige neue Angebote vorbereitet, zum Beispiel beim Kinderferienprogramm mit Themen rund um bedrohte Tierarten oder Forschertouren mit allen Sinnen. Die Zooschule bietet für Grundschulen neue 60-minütige Unterrichtsgänge zu den Themen „Tier-Riesen“ und „Haustiere auf Meyers Hof“ an. Für Oberstufenschüler hat der Zoo einen Unterrichtsgang „Abiturvorbereitung Evolution“ entwickelt. Für Schulen bleibt es beim Eintrittspreis ab 3,50 Euro pro Person, auch die anderen Preise erhöht der Zoo nicht. 2020 kamen nur 670.000 Besucher in den Zoo: Im vergangenen Jahr hatten zwei wochenlange Komplettschließungen und die zwischenzeitliche Begrenzung der Besucherzahlen den Zoo Hannover hart getroffen. Statt der kalkulierten 1,1 Millionen Gäste kamen im vergangenen Jahr nur 670.000 in den Tierpark an der Eilenriede. Von Mathias Klein