Corona: So sind Hannovers Kliniken auf eine mögliche zweite Welle vorbereitet

Das Robert-Koch-Institut zeigt sich besorgt, Test- und Quarantäneregeln werden verschärft, Reisewarnungen ausgesprochen: Steigende Corona-Infektionszahlen lassen vielerorts den Beginn einer zweiten Welle befürchten. Die hannoverschen Kliniken fühlen sich gut vorbereitet. „Derzeit verzeichnen wir keinen Anstieg der Fälle. Auf eine mögliche Zunahme sind wir entsprechend der Vorgaben aus den geltenden Erlassen sehr gut vorbereitet und jederzeit einsatzfähig“, betont Dunja Rose, Sprecherin des Krankenhausträgers Diakovere, zu dem das Henrietten-, Friederiken- sowie Annastift gehören. Langsamer Anstieg der Fallzahlen: „Wir sehen einen langsamen Anstieg der Fallzahlen in Deutschland, der sich allerdings in den Kliniken noch nicht wiederspiegelt – unter anderem, weil die Patienten derzeit deutlich jünger sind als im Frühjahr und oft nicht schwer krank werden“, betont die Sprecherin der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), Simone Corpus. Die MHH könne auf die im Frühjahr etablierten Mechanismen zurückgreifen und den Notfallplan in kürzester Zeit wieder hochfahren. „Wir sind auf jeden Fall gut gerüstet.“ Aktuelle Zahlen zum Coronavirus in der Region Hannover: So viele Infizierte gibt es Alle Artikel zum Coronavirus in der Region auf einen Blick Auch das Klinikum Region Hannover (KRH) hat in seinen Belegungszahlen einen leichten Anstieg der Behandlungszahlen festgestellt. Allerdings bewegten sich diese nach wie vor auf einem sehr niedrigen Niveau. „Nach unserer Einschätzung handelt es sich bei der Corona-Pandemie um ein hoch dynamisches Geschehen, bei dem wir gehalten sind, situationsangepasst auf die jeweilige Lage zu reagieren. Im Zusammenspiel mit dem Fachbereich Gesundheit der Region und den anderen Krankenhausbetreibern ist dies bereits im Frühjahr schnell und unkompliziert gelungen“, sagt KRH-Sprecher Steffen Ellerhoff. Was damals noch neu gewesen sei, etwa das Einrichten von getrennten Aufnahmeeinheiten für Corona- und Nicht-Corona-Patienten, das Vorhalten von Quarantänestationen, das Screening von Patienten und weitere Maßnahmen zum Infektionsschutz wie das konsequente Vorgehen bei neu entdeckten Infektionsfällen, sei inzwischen gelebter Alltag und könne jederzeit auf die veränderte Gesamtlage angepasst werden. Lesen Sie auch: Corona-Notklinik bleibt für den Ernstfall erhalten Aktuelle Lage im Blick: „Auch haben wir seinerzeit erhebliche zusätzliche Kapazitäten im Bereich der Beatmungsmedizin aufgebaut und Pläne erstellt, wie wir über eine Verschiebung von nicht dringlichen Behandlungen weitere Beatmungskapazitäten zur Verfügung stellen könnten“, sagt Ellerhoff weiter. Das KRH sehe sich und auch die anderen Krankenhäuser in der Region gut aufgestellt, zumal für ein extrem starkes Auftreten von stationär behandlungsbedürftigen Corona-Patienten auch das Behelfskrankenhaus der Region zur Verfügung stehe. „Insofern beobachten wir die Entwicklung der aktuellen Lage sehr genau und mit hohem Respekt, jedoch nicht sorgenvoll.“ Von Susanna Bauch