Corona in Hannover: Wie entwickelt sich die Inzidenz?

Die Region Hannover hat weiterhin einen der höchsten Sieben-Tage-Inzidenzwerte in Niedersachsen. Am Montag zählte das Land 111,1 Menschen pro 100.000 Einwohner, die sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus infiziert haben. Auf Landesebene ist diese wichtige Kennziffer mit 67,1 deutlich geringer. Das wirft Fragen auf. Zahlen gehen mal rauf, mal runter: Blickt man auf die Entwicklung in der Region Hannover in den vergangenen Monaten, fällt auf, dass der Inzidenzwert seit Weihnachten 2020 deutlich gesunken ist. Am 26. Dezember hatte er mit 183 seinen Höhepunkt erreicht. Seitdem ging es mal rauf, mal runter – seit dem 21. Januar sinkt der Inzidenzwert recht kontinuierlich. Am Sonntag vor rund einer Woche (also am 14. Februar), unterschritt die Inzidenz dann sogar erstmals seit Anfang Dezember die Marke von 100 und lag bei 91,9 – doch nur für einen Tag, gleich darauf nahmen die Infektionen wieder merklich zu. Wohin steuert die Region Hannover in Sachen Corona-Erkrankungen also? Seit einigen Tagen ist keine eindeutige Entwicklung erkennbar: Am Dienstag vergangener Woche vermeldete das Gesundheitsamt des Landes einen Inzidenzwert von 106,7 für die Region Hannover, einen Tag später lag der Wert bereits bei 120,3. Bis Freitag sank der Wert dann wieder (auf 104). Am Sonntag lag er bei 125. Mit 111,1 ist der Inzidenzwert zur neuen Woche wieder etwas gesunken. Auch die Zahl der aktuell Infizierten hat sich erhöht. Waren am Montag, 15. Februar, noch 2444 Menschen mit Covid-19 infiziert, sind es am Montag, 22. Februar, nach Angaben der Region Hannover 2538 Personen. Ebenfalls gestiegen ist die Zahl der Neuinfektionen: Am Montag, 15. Februar, zählte die Region bei 558 Menschen eine neue Corona-Infektion, eine Woche später meldete die Region 638 Neuinfizierte. Wie lassen sich diese neuerlich steigenden Zahlen erklären, nachdem sie doch eigentlich über mehrere Woche gesunken waren? Nur schwer, heißt es von der Region Hannover. Eine Sprecherin erklärte, dass steigende Inzidenzwerte auch auf den Wintereinbruch vor rund zwei Wochen zurückzuführen seien. Durch den Schnee und die Witterungsverhältnisse hätten sich weniger Menschen testen lassen, und diese Tests würden jetzt nachgeholt. Lesen Sie auch Hohe Corona-Zahlen in der Region Hannover: Wie ist es dazu gekommen? So jagen Hannovers Corona-Detektive die Mutanten Noch mehr aktuelle Zahlen zum Coronavirus in der Region Hannover Welche Rolle spielt die Mutation? Zudem wurden zuletzt immer häufiger Infizierungen mit der britischen Virusmutation registriert. Auch der Leiter des Corona-Krisenstabs des Landes, Heiger Scholz, hat den großen Anteil von Mutationen als einen Grund für den hohen Inzidenzwert in der Region Hannover angegeben. 40 Prozent der Corona-Infektionen in der Region seien auf die Variante B.1.1.7 zurückzuführen, sagte er bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Das war kurz nachdem der Sinkflug der Inzidenz nach Wochen stoppte und sich in einen Seitwärtstrend verwandelte. Landesweit lag der Anteil der Varianten an den Infektionsfällen bei zehn Prozent. Aktuellere Zahlen liegen derzeit nicht vor. Das Gesundheitsamt hatte am 22. Januar erstmals alarmiert: Eine Erzieherin in einer hannoverschen Kita hatte sich zum zweiten Mal mit dem Coronavirus infiziert, diesmal mit der britischen Mutation. Mehr zum Thema: Viele Corona-Infektionen in der Region Hannover: Liegt es an der britischen Mutation B.1.1.7? Wo die Zahlen langsam gestiegen sind, sinken sie auch langsam wieder: Von der Region Hannover heißt es außerdem, dass die Infiziertenzahlen im Gegensatz zu anderen Landkreisen nicht sprunghaft, sondern langsam angestiegen seien. Daher nehme die Zahl der Infizierten nun auch nur langsam wieder ab, wenn mit Covid-19 erkrankte Menschen wieder genesen sind. Dass die Region Hannover im Vergleich mit anderen Landkreisen in Niedersachsen verhältnismäßig schlecht dasteht, könne man sich nicht erklären, so die Regionssprecherin. Läge die Region unter dem Landesschnitt, hätte man dies aber ebenfalls nicht begründen können. Von Maximilian Hett