Erfolgreiche Ermittlungen: Annika T.: Vermisste Frau aus Seelze ist wieder da

Knapp eine Woche lang war eine 32-jährige Mutter aus Seelze verschwunden. Jetzt ist Annika T. wieder da. Die Polizei konnte in der Nacht zu Sonnabend ihren Aufenthaltsort ermitteln. Die Kripo traf die Frau dort wohlbehalten und unverletzt an. Die Umstände ihres Verschwindens sind allerdings noch immer rätselhaft und konnten bislang nicht abschließend geklärt werden. Fest steht bislang nur, dass die Polizei Annika T. in der Nacht in einer deutschen Großstadt entdeckt hat. Um welche Stadt es sich handelt, wollten die Beamten nicht sagen. Die Ermittler in Hannover konnten bislang noch nicht mit der 32-Jährigen sprechen. Sie hält sich immer noch in der Großstadt auf. Wann und ob sie nach Seelze zurückkehrt und ob sie dann mit der Kripo Kontakt aufnehmen wird, ist ebenfalls noch unklar. Polizei ermittelt weiter: Die Ermittlungen der Polizei laufen dennoch weiter. Die Beamten lassen die blutverschmierten Kleidungsstücke der 32-Jährigen, die am Tag ihres Verschwindens am Ufer des Mittellandkanals entdeckt worden waren, auf Spuren untersuchen. Auch das Fahrzeug der Frau, das in unmittelbarer Nähe des Fundorts der Kleidungsstücke abgestellt worden war, wird weiter untersucht. Hilferuf per Handy: Die 32-Jährige hatte am Morgen des 10. Januar ihre Wohnung in der Wilhelm-Raabe-Straße verlassen und war mit ihrem Auto weggefahren. Gegen 10.30 Uhr ging bei der Polizei ein Hilferuf per Handy von Annika T. ein. Die Ermittler fuhren zu der Wohnung der Familie und informierten den Ehemann. Gegen 12 Uhr wurden am Mittellandkanal blutige Kleidungsstücke der Frau sowie ihr Handy entdeckt – nur rund 200 Meter Luftlinie von ihrer Wohnung entfernt. Auch der Wagen der 32-Jährigen stand in unmittelbarer Nähe. Danach gab es von der zweifachen Mutter kein Lebenszeichen mehr. Polizei ging von einem Verbrechen aus: Auch eine anschließende Suche rund um die Fundstelle der persönlichen Gegenstände der Frau am Mittellandkanal mit Hubschrauber, Tauchern, einem Sonarboot und einem Spürhund verlief erfolglos. Die Polizei vermutete, dass die 32-Jährige einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein könnte und veröffentlichte am Mittwoch ein Foto der Vermissten. Wie Annika T. ohne Auto zu ihrem neuen Aufenthaltsort in der Großstadt gekommen ist, ist noch unklar. Ebenfalls nicht geklärt ist, ob sich die zweifache Mutter dort freiwillig aufgehalten hat. Der Ehemann der 32-Jährigen hatte bei der Polizei ausgesagt, es habe vor dem Verschwinden von Annika T. keinen Streit und keine Auseinandersetzung gegeben. Ermittler prüfen weitere Spur: Die Ermittler prüfen aber noch eine weitere Spur: Im Internet machte sich Annika T. nicht nur für vermisste Kinder stark, sondern intensiv auch für die Rechte von Prostituierten. Sie teilte immer wieder Texte des Berufsverbandes für erotische und sexuelle Dienste, sprach sich offen für die Anerkennung sogenannter Sexarbeit als echten Beruf aus und wetterte online gegen das im Sommer 2017 in Kraft getretene Prostituiertenschutzgesetz, weil es die Frauen aus ihrer Sicht nicht besser schützt, sondern nur mehr drangsaliert. Hat die Vermisste Verbindungen ins Rotlichtmilieu, und liegt darin möglicherweise der Grund für ihr Verschwinden? Auch dazu äußert sich die Kripo bislang nicht. Von Tobias Morchner