Erst „Monkeystones“, jetzt Smiley-Schilder: Subversiver Künstler lässt die List lächeln

Er hat wieder zugeschlagen: Im Schutz der Nacht hat der Freizeitkünstler Zike erneut einige seiner Werke in der Oststadt verteilt – doch dieses Mal keine Steine. Normalerweise besprüht der Landschaftsgärtner, der seinen bürgerlichen Namen nicht preisgeben und unerkannt bleiben will, Findlinge und verteilt sie in der List und der Oststadt. Immer in knalligen Farben, immer mit einem netten Spruch darauf sollen sie den Betrachter zum Lächeln bringen. Zikes Erkennungszeichen: Ein kleiner Affe, der auf jedem bunten Stein zu finden ist. Darum nennt er seine Werke auch Monkeystones – Affensteine. Smileys sind auf Schilder gesprüht: Jetzt tauchten in der Oststadt allerdings keine Findlinge auf, sondern drei runde Schilder, die an Straßenkreuzungen befestigt sind. Sie sind gelb angesprüht und zeigen einen lachenden Smiley – und natürlich den kleinen Affen. „Be happy“ steht in einer Sprechblase neben ihm. Den ersten Smiley hatte Zike an der Bödekerstraße am Lister Platz aufgehängt. Dort habe jemand immer wieder Monkeystones gestohlen, erklärt der Künstler. „Vier Steine hat mir irgendein Idiot da geklaut.“ Zwei der kleinen Kunstwerke habe er anschließend in einem Container gefunden, zwei blieben verschwunden. Weil die Steine viel Arbeit machten, habe er sich jedes Mal sehr geärgert. „Das macht dein Herz auf Dauer nicht mit.“ „Hauptsache die Welt ist bunt“: Also habe er sich etwas anderes ausgedacht: Anstatt einen neuen Monkeystone hinzulegen, besprühte er ein altes Verkehrsschild, das er auf einem Schrottplatz gefunden hatte, mit dem Smiley. Auf seiner Facebookseite postete er ein Foto und schrieb dazu: „Klau meine #monkeystones und ich schenk dir ein Lächeln“. Schließlich will der Künstler keinen Streit anzetteln, sondern Freude verbreiten. „Hauptsache die Welt ist bunt“, sagt er. Klau meine #monkeystones und ich schenk dir ein Lächeln 🤣🤣🤣🤣🤣🤣 Gepostet von Monkeystones am Dienstag, 7. April 2020 Die Stadt beobachtet die Aktionen des Künstlers skeptisch. Bereits bei den bunten Steinen hatte sie angedroht, diese gegebenenfalls wegzuräumen – passiert war das allerdings nicht. Inzwischen hat Zike noch zwei weitere Smiley-Schilder angebracht. Er habe sie extra so bemalt und aufgehängt, dass sie eindeutig von einem Verkehrsschild zu unterscheiden sind. „Es soll ja keiner irritiert werden“, sagt er. „Die sind einfach als kleine Freundlichkeit gedacht, für diejenigen, die vorbeifahren.“ Lesen Sie auch: Wer steckt hinter den bunten Affensteinen in der Oststadt und der List? Bildergalerie: Das sind einige der Monkeystones Bunte Steine und Mutmacher: Corona-Pandemie weckt Kreativität Von Lisa Neugebauer