Es geht los: Erste Senioren in der Region Hannover geimpft

Nach einigen Anlaufschwierigkeiten ist jetzt auch in der Region Hannover mit den Corona-Impfungen begonnen worden. Die ersten vier mobilen Impfteams sind am Mittwochnachmittag ins Stift Zum Heiligen Geist im Stadtteil Bult sowie ins Alten- und Pflegeheim Haus Sonneneck in Wunstorf-Großenheidorn ausgerückt. 251 Menschen – Bewohner sowie Pflegekräfte – standen auf der Liste der Impfwilligen. Margret Nerger ist die Erste: Die Erste, die in der Region Hannover geimpft wird, ist die 86-jährige Margret Nerger, Bewohnerin und Heimbeiratsmitglied des Stiftes. Richtig glücklich und stolz seien Mitarbeiter und Bewohner hier über den Impfstart, so Stiftsleiter Dirk Purz. „Alle freuen sich richtig, die Stimmung ist gelöst.“ Rund 150 Impfwillige wurden hier in einem Rutsch durchgeimpft, „das sind bei uns fast alle“, sagt Purz. Die begehrten Dosen sind bereits am Mittag im Impfzentrum auf dem Messegelände eingetroffen – in einem Sprinter mit Kühlaufbau und belgischem Kennzeichen. Bevor das Vakzin auf den Weg zu den Empfängern geschickt werden kann, muss das Konzentrat zunächst auftauen und auf Kühlschranktemperatur gebracht werden. Danach wird es für die Einzeldosis angereichert, und das mobile Impfteam kann loslegen. Noch keine Termine im Impfzentrum: Die Auswahl der zunächst 178 priorisierten Einrichtungen haben die Heimaufsichten getroffen. Die entsprechenden Häuser sind kurz vor Weihnachten angeschrieben worden, eine Tabelle mit den zu impfenden Bewohnern musste dann zurück ans Impfzentrum geschickt werden. Die entsprechenden Listen werden dort in das Landessystem für die Terminvergabe eingespeist. Das System generiert dann für jede zu impfende Person einen Code und die notwendigen Formulare, die das Impfteam ausgehändigt bekommt, um vor Ort zur Spritze greifen zu können. Senioren, die allein zu Hause leben oder dort betreut werden, sollen mittelfristig über die Hotline des Landes (0800) 9 98 86 65 Impftermine für das Zentrum auf dem Messegelände buchen können. Aktuell werden über das Terminmanagement durch das Land Niedersachsen noch keine Termine vergeben. Die Terminvergabe hänge von der Lieferung des notwendigen Impfstoffes durch das Land Niedersachsen ab, heißt es bei der Region Hannover. „Hinter jeder Impfung steckt ein erheblicher logistischer Aufwand“, erläutert der Leiter der hannoverschen Feuerwehr, Dieter Rohrberg. Dort ist die Koordination des Impfbetriebs angesiedelt. Neben der Feuerwehr selbst sind in den Impfteams auch Kräfte der Johanniter-Unfall-Hilfe, des Malteser Hilfsdiensts und des Arbeiter-Samariter-Bund unterwegs. Regionspräsident Hauke Jagau lobte das Engagement der Beteiligten. Es sei keine Selbstverständlichkeit, dass zwischen und an den Feiertagen Menschen bereit sind, die Impfungen zu organisieren und durchzuführen. Die Kurzfristigkeit habe den Beteiligten einiges abverlangt. „Die Covid-19-Impfungen werden ein Marathon, das muss allen klar sein“, ergänzte Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay. Warten auf mehr Impfstoff: Auf Bundesebene war festgelegt worden, dass im ersten Schritt die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie das Personal geimpft werden. Im zweiten Schritt sollen die über 80-Jährigen geimpft werden, ehe die übrige Bevölkerung folgt. Wie lange es dauern wird, alle Impfwilligen zu versorgen, werde in erster Linie von der Verfügbarkeit des Impfstoffes abhängen. „Wir sind bereit, wenn größere Mengen Impfstoff zur Verfügung stehen“, betont Rohrberg. Lesen Sie auch Erster Corona-Impfstoff ist eingetroffen Start der Corona-Impfungen Von Susanna Bauch