Freibäder verschieben Öffnung – und erwägen Schwimmzeitvergabe online

Am Freitag, 24. April, sollte eigentlich die Freibadsaison in Hannover starten – traditionell im Annabad, das der Polizeisportverein betreibt und wo traditionell in vergangenen Jahren Polizeichef Volker Kluwe und Stadtsportchefin Rita Girschikowsky als Erste anbtauchten. Aber das wegen der Infektionsgefahr durch das Coronavirus verhängte Versammlungsverbot und die ausdrückliche Schließung der Bäder verhindern dies. Ein Wochenende später, am 1. Mai, sollten die städtischen Bäder Lister Bad und Ricklinger Bad öffnen. Auch das ist zunächst auf unbestimmte Zeit verschoben. Pläne für Abstandsregeln: „Wir waren mit den Vorbereitungen fertig und hätten öffnen können“, sagt Stadtsprecher Udo Möller. Jetzt schaue man gespannt darauf, was die Ministerpräsidenten und die Bundesregierung in der vereinbaren. „Wir müssen sehen, wie es dann ab dem 3. Mai weitergeht“, sagt er. Derzeit gebe es bei der Stadt bereits Pläne, wie die Bäder unter Einhaltung der Abstandsregeln geöffnet werden können, sagt Möller. Beispielsweise könnte einfach nur eine bestimmte Anzahl von Gästen ins Bad gelassen werden. Möller kann sich allerdings nicht vorstellen, dass es gelingt, bei gutem Wetter die Zahl der Menschen in den einzelnen Schwimmbecken zu begrenzen. „Chlor tötet die Viren“: Der Betriebsleiter des Annabads, Horst Schröder, sieht keine Gefahr dabei, wenn sich viele Menschen im Wasser tummeln. „Das Chlor tötet die Viren sofort ab“, sagt er. Aber er weiß jetzt nicht, wie es weitergeht. Vorsichtshalber hat der Vereinsvorstand erst einmal beschlossen kein Wasser in die Becken zu lassen, denn eine Füllung kostet rund 10.000 Euro. Das spart dann auch die monatlich 5000 bis 10.000 Euro für die Umwälzpumpen. Stattdessen streichen die Mitarbeiter die Schwimmbecken. Berichtigungstickets für Zeit im Wasser online buchen? Schröder macht sich aber schon Gedanken, wie das Annabad öffnen kann und dabei die Sicherheitsbestimmungen beachtet werden. Seine Idee ist es, dass die Badegäste über das Internet Berechtigungstickets buchen können, die den Zutritt zum Bad innerhalb eines bestimmten Zeitraums erlauben. Dadurch gäbe es keine Warteschlangen an der Kasse. Aber frühestens Ende Mai werde das Annabad öffnen, meint Schröder. Weitere Vorgaben machen Probleme: Maximal 1400 Gäste würden so pro Tag ins Annabad gelassen werden. „Im Schnitt bleiben die Badegäste nicht länger als drei bis vier Stunden“, sagt der Betriebsleiter. Deshalb würden sich dann auch nie mehr als 300 bis 400 Gäste im Bad und auf der großen Liegewiese aufhalten. Aber noch hat der Betriebsleiter nicht alle Probleme gelöst. Er berichtet zum Beispiel von der Deutschen Gesellschaft für Badewesen, die den Schwimmbädern Vorgaben macht. So sollen sich in den Duschen und in den Umkleidekabinen nur höchstens zwei Badegäste gleichzeitig aufhalten. „Ich weiß nicht, wie das funktionieren soll“, sagt Schröder. Das tägliche HAZ Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Hannover täglich gegen 6 Uhr im E-Mail-Postfach. Liveticker: Die Lage in Hannover und Niedersachsen im Überblick Aktuelle Zahlen zum Coronavirus in der Region Hannover: So viele Infizierte gibt es HAZ-Expertenforum: Das antworten Mediziner auf Leserfragen zum Virus Alle Artikel zum Coronavirus in der Region auf einen Blick So können Sie Geschäften, Gastronomie und Freiberuflern in der Region Hannover jetzt helfen Von Mathias Klein