Hannover: Geburtenrate und Todesfälle bleiben trotz Corona-Krise relativ konstant

Aus dem Vinzenzkrankenhaus ist eine positive Nachricht gekommen: Die Zahl der Geburten ist 2020 dort gestiegen. 2019 wurden 746 Jungen und 718 Mädchen im Vinzenzkrankenhaus geboren, 2020 waren es 757 Jungen und 729 Mädchen. Die Kaiserschnittrate sank von 20,5 auf 18,6 Prozent, und auffällig viele Eltern haben sich im vergangenen Jahr für eine ambulante Geburt entschieden. Wie Sara Ritter, leitende Hebamme im Vinzenzkrankenhaus, erklärt, waren im Frühjahr viele werdende Eltern verunsichert, was ein Krankenhausaufenthalt während einer Pandemie bedeute. „Auf eine Nacht im Familienzimmer mussten wir leider verzichten.“ Zahlen sind noch ungenau: Einen Trend zu mehr Kindern belegt das allerdings nicht. Das Standesamt Hannover hat 2020 insgesamt 9184 Geburten beurkundet, 2017 waren es 8456. Vergleichszahlen zu 2018 und 2019 indes sind kompliziert, wie Stadtsprecher Udo Möller erläutert. „Es ist zu beachten, dass diese Zahl nicht gleichbedeutend mit kleinen hannoverschen Neubürgern ist.“ Durch die Vielzahl der Kliniken in Hannover würden hier auch Kinder geboren, deren Eltern nicht in der Stadt leben und ihre Kinder dann an ihrem Wohnort in der Region oder im Umland anmelden. Erfahrungsgemäß sei das rund ein Drittel, so dass zwei Drittel der beurkundeten Geburten in Hannover gemeldet werden. Zudem habe es im Standesamt 2018 und 2019 durch verschiedene Umstände wie Personalengpässe Bearbeitungsverzögerungen gegeben. „Es gab Rückstände bei Beurkundungen, sodass es in einigen Fällen zu verspäteten Beurkundungen, auch jahresübergreifend, gekommen ist“, erklärt Möller. „Die Vergleichbarkeit der Zahlen mit Vorjahren sind ist aus diesem Grund nicht gegeben und würde irritieren.“ Keine eklatanten Veränderungen: Ähnlich verhält es sich mit der Statistik der Todesfälle. Die Zahl der beurkundeten Sterbefälle betrug 2020 insgesamt 7493, 2017 sind 7436 Personen verstorben. Auch diese Personen haben nicht alle in Hannover gewohnt. „Bei all diesen Zahlen muss zudem immer berücksichtigt werden, dass sowohl bei Geburten, als auch bei den Sterbefällen zum Jahresende eine Beurkundung möglicherweise erst im neuen Jahr vorgenommen wird“, sagt Möller. Absehbar sei jedoch, dass es in den vergangenen Jahren keine eklatanten Veränderungen gegeben habe, weder bei den Sterbefällen, noch den Geburten, da durch die Rückstände von 2019 im Jahr 2020 vermutlich mehr Geburten beurkundet wurden, als tatsächlich geschehen. „Es gab keinen Babyboom.“ Lesen Sie auch Geburten in Niedersachsen leicht rückläufig Todeszahlen über dem Durchschnitt Von Susanna Bauch