Hannover: Impfstart in Kitas verläuft holprig

Mit Irritationen ist in Hannover am Wochenende der Impfstart in den Kitas verlaufen. Während am vergangenen Sonnabend bereits 600 Mitarbeiter aus den städtischen Kitas im Impfzentrum auf dem Messegelände ihre erste Impfung erhielten, gingen Mitarbeiter der Kitas der AWO Region Hannover bislang leer aus. Das wurde jetzt im städtischen Jugendhilfeausschuss bekannt. Immerhin 699 von 850 AWO-Mitarbeitern, die „direkt am Kind“ arbeiteten und deshalb impfberechtigt seien, hätten sich für eine Impfung gemeldet, beklagte AWO-Chef Burkhard Teuber in dem Ausschuss. Das zeige, wie groß die Zustimmung zu einer Impfung unter den Kita-Mitarbeitern trotz der Verwirrungen um die Zulassung des Impfstoffs Astrazeneca in der vergangenen Woche sei. Man habe bei der Anmeldung angeboten, mit allen Mitarbeitern ins Impfzentrum zu kommen und die Auskunft bekommen, dass eine so große Kohorte nicht vorgesehen sei, sagte Teuber. Es müssten auch Kapazitäten für andere Impfberechtigte freigehalten werden. Lesen Sie auch Pädagogen in Hannovers Kitas und Grundschulen sollen ab dieser Woche geimpft werden Am Montag habe man erfahren, dass eine ähnlich große Gruppe städtischer Kita-Mitarbeiter im Impfzentrum geimpft worden sei. „Das ausgerechnet die städtischen Mitarbeiter als Erste geimpft werden, hat bei unseren Mitarbeitern für erheblichen Unmut gesorgt“, sagte Teuber. Die AWO habe bislang kein Angebot und keinen Termin für eine Impfung erhalten. Dabei könne man als kleines Impfzentrum für ein mobiles Impfteam auch das Tagungszentrum der AWO in der Deisterstraße der Grete-Hofmann-Saal anbieten. Stadt verspricht Aufklärung: Nach Angaben der Stadtverwaltung vom Montagabend gibt es solche Termine allerdings bereits. Die Mitarbeitenden der AWO Kitas seien für den 26. und 27. März sowie den 1. April eingeplant. Die Kitas würden mit mobilen Teams angefahren, eine kurzfristige Impfung sei bereits am kommenden Wochenende möglich. Darüber hinaus lägen jetzt Meldungen von knapp 1.300 weiteren Personen vor, die von anderen städtischen Kita Trägern gemeldet worden seien, hieß es weiter. Für zahlreiche Mitarbeitende gebe es bereits Termine. Die Stadt habe ein großes Interesse daran, dass sich keine Gruppe benachteiligt fühle, sagte Jugenddezernentin Rita Maria Rzyski in dem Ausschuss. Stadtkirchenverband hat bereits Impftermine: Beim Stadtkirchenverband dagegen zeigte man sich zufrieden mit dem Impfstart. Die Termine stünden fest, geimpft werde zwischen dem 26. März und dem 8. April, sagte Uta Funke, pädagogische Leiterin der evangelischen Kitas am Montag. Man habe sieben kleine Impfzentren in Gemeindehäusern in Hannover und in Garbsen gebildet. Kirchen- und Gemeindehäuser würden zurzeit nur wenig frequentiert, dort gebe es genug Räume, sodass Mitarbeiter getrennt von einander geimpft werden und sich ausruhen könnten. Von 1000 impfberechtigten Kita-Mitarbeitern wollten sich 868 impfen lassen. Das zeige, was für ein großer Schritt in die richtige Richtung das Impfen sei, sagte Funke: „Die meisten wollen ihn gehen.“ Von Jutta Rinas