Die Kirche war überfüllt, die Orgel spielte besonders feierlich, und das Ursula-Ensemble sang klangschön das „Hebe deine Augen auf“ von Felix Mendelssohn Bartholdy. Dennoch ging der Gottesdienst betont schlicht über die Bühne – für großen Pomp ist der dezent gestaltete Raum eben nicht geschaffen. Mit einer Messfeier ist am Freitagabend die Krypta der Basilika St. Clemens wiedereröffnet worden.
„Dies ist ein besonderer Moment“, sagte Propst Martin Tenge, der in dem Gottesdienst das Lesepult, den Altar und die gesamte Krypta mit Weihwasser segnete: „Menschen können an diesem Ort wieder zusammenkommen, um zu beten oder um alleine zur Besinnung zu kommen.“ Zum 300-jährigen Bestehen von Hannovers katholischer Hauptkirche war deren Krypta für rund 700 000 Euro im großen Stil umgestaltet worden.
Die Krypta war über Jahrhunderte Grabstätte und Lagerraum gewesen; erst nach den Kriegszerstörungen im Herbst 1943 wurde sie zur Notkirche für Gottesdienste umfunktioniert. Jetzt ist sie zum Ort der Auseinandersetzung mit Trauer und Hoffnung umgestaltet worden. „Mögen viele Menschen sich in diesem Raum inspiriert und geborgen fühlen“, sagte Tenge.
Von Simon Benne