Hannover: Schüler kommen nicht zur Schule – weil Busse nach Ferienfahrplan fahren

Obwohl die Schüler der Abschlussklassen, Abiturienten und Kinder mit Anspruch auf eine Notbetreuung seit Montag wieder zur Schule müssen, fahren Regiobus und Üstra auch in dieser Woche nach dem Ferienfahrplan, der zu Schulbeginn und nach Schulschluss nur eingeschränkte oder gar keine Fahrten vorsieht. Die Folge: Im Umland von Hannover wissen viele Schüler nicht, wie sie zur Schule kommen sollen. Einige laufen zu Fuß, andere kommen zu spät oder müssen so früh in den Bus steigen, dass sie vor den Schulen warten müssen, bis der Hausmeister aufschließt. Schüler kommen zu Fuß: „Weil die Busse nicht wie üblich fahren, kommen bei uns nur einige Schüler zu Fuß zur Schule“, berichtet beispielsweise die kommissarische Leiterin der Hauptschule Lehrte, Sabine Gockisch. Einer ihrer Schüler laufe von Steinwedel zur Schule und wieder zurück nach Hause zu Fuß, fast sieben Kilometer ein Weg. Es bestehe für Schüler Schulpflicht, dann müssten sie auch die Möglichkeit haben, zur Schule zu kommen, meint Gokisch. Auch andere Schulleiter berichten von Problemen wegen des Ferienfahrplans von Regiobus. „Wir organisieren hier für den Abiturjahrgang Unterricht in halben Kursen, und dann kann die Hälfte nicht pünktlich sein, weil morgens keine Busse fahren“, sagt der Leiter eines Gymnasiums im Umland. „Das ist nicht zumutbar“: Der Vorsitzende des Verkehrsausschusses der Region, Oliver Brandt (CDU), fordert von Regiobus eine schnellstmögliche Sicherstellung des Schülerverkehrs. Es sei dem Unternehmen und in der Regionsverwaltung bekannt, dass die Beibehaltung des Ferienfahrplans in dieser Woche ein Fehler gewesen sei. Darum sei es „völlig unverständlich, dass die Busse auch heute nicht fahren“, sagt Brandt. „Nicht zumutbar und ein Ding der Unmöglichkeit ist, dass Schüler kilometerlang zu Fuß laufen müssen oder nur völlig verspätet zum Unterricht kommen können.“ Nach Einschätzung von Regiobus ist das Problem allerdings nicht so groß. Die Zahl der betroffenen Schüler sei eher gering, meint Unternehmenssprecherin Isabel Jäger, deshalb sei die Weiterführung des Ferienfahrplans Ende vergangener Woche beschlossen worden. Viele der Abiturienten seien erwachsen und motorisiert oder könnten auf Fahrzeuge der Eltern zurückgreifen, meint sie. Andere könnten sich von ihren Eltern bringen lassen. „Auch nehmen nicht alle Schüler, die jetzt Präsenzunterricht haben, daran teil“, sagt die Sprecherin. Keine Fahrplanumstellung mehr in dieser Woche: Eine Umstellung auf den normalen Fahrplan werde es bei Regiobus erst am kommenden Montag geben; in dieser Woche bleibe es beim Ferienfahrplan, betont Jäger. Denn das lasse sich so schnell nicht organisieren, weil beispielsweise mehr Fahrer nötig seien. Von Mathias Klein