Hannover-Südstadt: Streit um Kreuzung Tiestestraße/Spielhagenstraße

Die Situation an der Kreuzung Tiestestraße/Spielhagenstraße in der Südstadt hat im Stadtbezirksrat Südstadt-Bult zu einer Kontroverse mit der Stadtverwaltung geführt. SPD-Vertreter Ewald Nagel hatte zu der Verkehrssituation eine Anfrage gestartet. Hintergrund sind die täglichen Konflikte zwischen unterschiedlichen Verkehrsteilnehmern auf der Kreuzung. Die Verwaltung hatte in ihrer Antwort einer Entschärfung der Lage auf der Kreuzung durch zusätzliche Parkbuchten eine Absage erteilt. Nagel war auch erbost darüber, dass die Stadtverwaltung keine Vorschläge zur Verbesserung der Situation gemacht hat. „Tägliche Konflikte“: Besonders deutlich werde die Problematik an und vor Wochenenden sowie Feiertagen, sagt Nagel. Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer „sind hier gemeinsam auf dem Weg zu den zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten in der näheren Umgebung“, sagt er. Die Kreuzung weite sich im Fahrbahnbereich sehr stark, Fahrwege für Autos und Fahrräder seien nicht kanalisiert, „Konflikte sind täglich festzustellen“. Dazu komme, dass Autofahrerinnen und Autofahrer, durch die breite Fahrbahn animiert, die Kreuzung mit unangemessenem Tempo passierten. Auch dadurch würden andere Verkehrsteilnehmer gefährdet, sagt Nagel. Eigentlich hatte die Stadt das Problem schon einmal beseitigt: Bereits im Jahr 2009 hatte der Bezirksrat beantragt, die „überdimensionierte Kreuzung“ zu verkleinern. Daraufhin hatte die Stadtverwaltung Markierungen für zusätzliche Parkplätze aufgemalt. Die dadurch entstandene verengte Fahrbahn habe alle Verkehrsteilnehmer zu höherer Aufmerksamkeit animiert, meint Nagel. „Situation ist jetzt neu“: Allerdings waren die Markierungen im Kreuzungsbereich schon bald wieder entfernt worden. Denn ein in der Nähe ansässiger Unternehmer hatte gegen die zusätzlichen Parkbuchten protestiert, weil die Lastwagen dadurch nicht mehr um die Kurve kämen. Jetzt gebe es eine neue Situation, sagt SPD-Mann Nagel. Denn die Firma hat ihren Sitz verlegt. Zudem sei das Areal jetzt auch von der neu angelegten Anna-Zammert-Straße erschlossen, deshalb könnten die Markierungen wieder aufgebracht werden, schlägt Nagel vor. „Antwort ist undurchsichtig“: Die Stadtverwaltung sieht das allerdings anders. Sie argumentiert jetzt mit der fehlenden Möglichkeit, im Notfall vor den Häusern die Rettungsleiter aufzustellen, wenn dort Parkplätze angelegt würden. Deshalb habe die Feuerwehr die Entschärfung der Kreuzung durch zusätzliche Parkbuchten abgelehnt. Aus Sicht von Nagel ist die Antwort der Stadtverwaltung „undurchsichtig“. Es sei nicht verständlich, warum die Feuerwehr nicht schon im Jahr 2009 Einspruch gegen die Parkbuchten eingelegt hat. „Oder sind die Leitern jetzt kürzer geworden?“, fragt der SPD-Mann ironisch. Er erwartet jetzt von der Verwaltung eigene Vorschläge zur Entschärfung der Situation. Lesen Sie auch: Südstadt: Verblichene Markierungen verwirren Autofahrer Polizei ermittelt - Unbekannter zeichnet Markierungslinien auf Kreuzung Von Mathias Klein