Hannover genehmigt Tausende neue Wohnungen

Der Wohnungsbau in Hannover nimmt Fahrt auf. Stadtbaurat Uwe Bodemann hat zum Jahreswechsel eine Bilanz der vergangenen sieben Jahre vorgelegt. Demzufolge sind seit 2013 Baugenehmigungen für fast 10.000 Wohnungen erteilt worden. Im Jahr 2019 waren es 2669. „Darin enthalten sind auch schon die ersten Wohnungen im Neubaugebiet Kronsrode“, sagte Bodemann vor Baupolitikern des Rates. Sondereinheit für Genehmigungen im Bauamt: 2018 hatte es massive Kritik an zu schleppender Genehmigungspraxis im Bauamt gegeben. Daraufhin hatte der Stadtbaurat eine Sondereinheit eingerichtet, die sich ausschließlich um die Genehmigung in neuen Wohnquartieren kümmert. Inzwischen steigen die Zahlen wieder an. „Das stellt deutlich unter Beweis, dass die neue Arbeitseinheit Wirkung zeigt“, sagt Bodemann. Die Wohnungswirtschaft kommt mit der Fertigstellung der genehmigten Wohnungen nicht ganz hinterher, zwischen 2013 und 2018 wurden den Zahlen zufolge knapp 6500 Wohnungen bezugsfertig – für 2019 liegen noch keine Zahlen vor. Neue Baugebiete entstehen: Zusätzlich erschließt die Stadt immer weitere Flächenreserven. 2020 sollen die letzten Grundstücke im Pelikan-Viertel baureif werden, dazu kommen die Freiherr-von-Fritsch-Kaserne sowie das Baugebiet Benther Blick – auf dem Gelände der ehemaligen Mäuseversuchsanstalt in Badenstedt entstehen 370 neue Wohnungen. Bei Belegrechten kein Rückgang: Bodemann lobte das Bündnis für Wohnen, das die Stadt 2016 mit der Wohnungswirtschaft geschlossen hat. Die Gesamtzahlen zeigten, „was die Unternehmen geleistet haben“. So hätten sie unter anderem mit Investorenbeiträgen in Neubauquartieren rund 22,5 Millionen Euro für den Neubau von 838 Kita-Plätzen bezahlt. Zugleich aber gelinge es mit gemeinsamer Anstrengung, gegen den Bundestrend das Schrumpfen der Belegrechtsbestände zu verhindern. Bei 19.000 Wohnungen hat die Stadt Sonderrechte: 2016 hatte Hannover Zugriff auf rund 19.000 sogenannte Belegrechtswohnungen, in denen die Stadt problematische Mieter einquartieren konnte. Weil diese Belegrechte aber auslaufen, wäre die Zahl bis 2020 auf etwa 17.000 geschrumpft. „Wir haben uns mit der Wohnungswirtschaft zum Ziel gesetzt, uns nicht dieser Mechanik zu ergeben“, sagt Bodemann: „Und wir können heute sagen: Wir haben es geschafft.“ In Kürze solle die Zahl wieder 19.000 betragen. Die Stadt habe Belegrechte neu erworben, Freistellungsverträge gekündigt und bei vielen Neubaugebieten Auflagen gemacht, diese besonderen Sozialwohnungen neu zu errichten. Wohnraumförderprogramm neu aufgelegt: Seit 2013 hat die Stadt zudem 1549 Wohnungen so bezuschusst, dass sich auch Mieter mit geringerem Einkommen den Bezug leisten können. Insgesamt hat Hannover 30 Millionen Euro Zuschüsse an die Wohnungswirtschaft gezahlt. Im September ist das Wohnraumförderprogramm neu aufgelegt worden, jetzt gibt es mehr Zuschüsse für preiswertere Wohnungen. Bis 2023 sollen so insgesamt 2400 geförderte Wohnungen entstehen. Bodemann sagte, die Stadt wünsche sich „mehr Unterstützung durch die starken Arme der Region und des Landes“. Beide haben ergänzende Wohnförderprogramme. Vor allem das des Landes aber werde nur schleppend nachgefragt. Lesen Sie auch: Hannovers Bauamt soll effizienter werden Forsa-Umfrage: Steigende Wohnraumpreise machen vor allem Jüngeren in Hannover Angst DGB-Studie: Hannover braucht schnell mehr bezahlbare Wohnungen Von Conrad von Meding