Herbst in Hannover: Die schönsten Fotos aus dem Oktober

Tja. Da stehen wir also wieder. Teil-Lockdown, der Zweite. Lockdown ist dann, wenn die Bevölkerung die gute Laune im Keller einschließt. Wenn die Mundwinkel der Kanzlerin auf den Fotos bis zum Erdmittelpunkt reichen. Keine Partys, kein Fitness, Kino wieder nur vom Sofa aus. Gespensterkicken im Stadion. Ist heiraten jetzt eigentlich auch schon verboten? Und dann sind wir noch nicht mal Kulturhauptstadt geworden. Es ist doch zum Heulen. Hannover ist Liebe auf den zweiten Blick: Dass Hannover nicht Kulturhauptstadt geworden ist, liegt nur an Corona. Wenn die Jury tatsächlich und leibhaftig bei uns aufgekreuzt wäre, statt bloß irgendwelche digitalen Rundgänge zu machen, hätte sie sich dem Charme von Hannover und der ganzen Region gar nicht entziehen können. Hannover ist ja was für die Liebe auf den zweiten Blick. Man muss lernen, auch manche dieser typischen hannöverschen Quadratisch-praktisch-gut-Architekturkästen zu mögen. Das dauert. Und Bildschirmbilder reichen dafür nicht. Man muss da sein. Man muss auch das Wasser des Maschsees riechen. Man muss in Herrenhausen den Wind in der Allee säuseln hören. Man muss die Luft in der Eilenriede oder im Deister tief einsaugen. Digital können Sie lange saugen. Jedenfalls sind wir jetzt nicht nur keine Kulturhauptstadt, sondern auch noch downgelockt. Zu Hause bleiben sollen wir! Es ist Herbst – und er ist wunderbar: Ach was. Schauen Sie mal aus dem Fenster. Es ist Herbst, und es ist ein wunderbarer Herbst. Nicht nur der Georgengarten, nahezu alle Gärten haben sich richtig schön gemacht. Postkartenmotive, wo man hinschaut. Man ahnt, dass diese Jahreszeit in den letzten Zügen liegt – gerade, wenn es strahlend buntes Laub von den Bäumen schneit. Aber noch ist es nicht so weit. Auch Sie haben noch ein schönes Foto vom Herbst und der Laubfärbung in der Region Hannover? Wir erweitern unsere Bildergalerie gern – und freuen uns über Ihre Einsendungen. Ihr Foto können Sie hier hochladen und an uns senden. Also: Wenn die Clubs zu haben, dann tanzen wir doch in den Parks. Oder wir radeln – nicht mehr als zehn Leute aus nicht mehr als zwei Haushalten! – durch die Wälder. Oder wir gehen spazieren. Wenn wir draußen sind und Abstand halten, dann plumpsen diese ominösen Aerosole auf halbem Weg zwischen uns zu Boden, und dort können die blöden Viren ihren Aushungerungstod sterben, das haben sie davon. Es wäre doch gelacht, wenn wir das nicht – wie sagt die Kanzlerin immer? Und wenn der stille Monat November überstanden ist, können wir schon mal anfangen zu planen, was wir von der Kulturhauptstadtbewerbung auch ohne Titel umsetzen. Das mit der Raschplatzhochstraße, zum Beispiel. Gras aus dem Beton wachsen lassen. Musik, Theater, Gaukeleien, Glühwein. Nächsten Herbst, okay? Gut, dann sind wir ja jetzt verabredet. Man muss immer ein Ziel vor Augen haben. Von Bert Strebe