Homeschooling: Jobcenter Hannover zahlt 350 Euro für Computer

Das Jobcenter der Region Hannover unterstützt ab sofort hilfebedürftige Familien beim Kauf von Computern und Tablets für den Schulunterricht zu Hause. Dazu zählen auch Tastaturen und pro Haushalt ein Drucker. Schülerinnen und Schüler, die Grundsicherung erhalten und nicht älter als 25 Jahre sind, können bis zu 350 Euro für Geräte beantragen. Die Zahlung ist an zwei Bedingungen geknüpft: Im Haushalt darf kein passender Computer vorhanden sein. Außerdem muss die Schule bescheinigen, dass keine Leihgeräte zur Verfügung stehen. „Familien, die Grundsicherung erhalten, müssen die Geräte nicht von ihrem eigenen Geld kaufen“, sagte Geschäftsführerin Caren Gospodarek-Schwenk. „Es reicht, die Kosten vorab im Jobcenter zu beantragen. Wir kümmern uns darum, dass die Familien das Geld dann schnell erhalten.“ Um sicherzugehen, dass die Unterstützung tatsächlich für Computer ausgegeben wurde, muss für Beträge über 150 Euro eine Kaufquittung nachgereicht werden. Liegen Einkäufe für den Distanzunterricht über der 350-Euro-Grenze, will das Jobcenter im Einzelfall prüfen, ob die Differenz ebenfalls übernommen wird. Hilfe auch für Berufsschüler bis 25 Jahre: In der Region Hannover beziehen knapp 25.000 Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 18 Jahren Grundsicherung. Hilfe für den Unterricht zu Hause können indes auch Schülerinnen und Schüler beantragen, die älter sind und etwa berufsbildende Schulen besuchen. Für alle gilt: Anträge bei der Behörde können rückwirkend zum 1. Januar 2021 gestellt werden. Bislang hatte das Jobcenter Anträge auf Computer für das Homeschooling abgelehnt oder nur als Darlehen bewilligt, weil die Behörde zu dieser Leistung nicht verpflichtet war. Das änderte sich zum 1. Januar 2021. Nach einer Gesetzesänderung gelten Zuschüsse für Computer während der Corona-Pandemie bundesweit als „unabweisbarer, einmaliger Sonderbedarf“. Derzeit sind in der Region Hannover rund drei Viertel aller Schüler im Homeschooling. Das Land stellte in diesen Tagen einen Stufenplan vor, der abhängig vom Inzidenzwert Präsenzunterricht schrittweise wieder möglich machen soll. Von Gunnar Menkens