Im Hafen von Hannover-Misburg entsteht ein neues Wertstoffzentrum

Die geplante Nachnutzung eines 55 000 Quadratmeter großen Grundstücks im Misburger Kanalhafen nimmt Formen an. Vertreter der Unternehmensgruppe Hagedorn haben dort den Bau für ein Wertstoffzentrum und für die Hannover-Zentrale des Gütersloher Unternehmens mit einem coronabedingt kleinen internen Festakt eingeleitet. Hagedorn investiert 18 Millionen Euro und will seine Anlage im Herbst kommenden Jahres in Betrieb nehmen. Gelände blieb vier Jahre ungenutzt: Auf dem Gelände hatte bis Mitte 2016 die Firma Columbian Carbon produziert, ein Hersteller von Industrieruß, sich dann aber unvermittelt zurückgezogen. Hagedorn hat es dann von der Hafengesellschaft gepachtet, um dort mineralische Abfälle aus dem Hoch- und Tiefbau hinzubringen, sie zu recyceln und dann entweder zu Kunden etwa aus dem Bereich Straßenbau oder zu Deponien zu transportieren. 40 Arbeitsplätze entstehen: „Der Misburger Hafen bietet die Möglichkeit des Umschlags zwischen Binnenschiff, Bahn und Lastwagen, was Transportkosten senkt und den Kohlendioxidausstoß minimiert“, sagt der Geschäftsführer des Wertstoffzentrums, Alfred Winkelmann. Die Einrichtung werde 20 Arbeitsplätze bieten, weitere 20 seien es in der Hannover-Zentrale. Lesen Sie auch: HAZ-Kommentar zu den Investitionen in Misburg: Unterm Strich gute Nachrichten Vor dem Baubeginn musste zunächst einiges abgerissen werden, darunter Hallen, Silos und Schweröltanks. Insgesamt kamen nach Angaben des Unternehmens 3000 Tonnen Stahl und 20.000 Tonnen Beton zusammen. Auch dieses Material sei zu großen Teilen zur Wiederverwertung aufgearbeitet worden. Auf dem Grundstück baut Hagedorn drei Wertstoffhallen mit einer Gesamtfläche von rund 13.000 Quadratmetern. Dazu kommen ein Waagenterminal für die Anlieferung, in dem auch Büro- und Sozialräume vorgesehen sind, sowie das Verwaltungsgebäude. Lesen Sie auch Hagedorn entwickelt auf Kertess-Chemiebrache in Hannover Gewerbepark Hafengelände: Das war Hannovers schnellste Bombenräumung Laut Winkelmann ist das Wertstoffzentrum auch deshalb notwendig, weil die Anforderungen an die Abfallentsorgung im Hinblick auf gesellschaftlich gesetzte Nachhaltigkeitsziele immer komplexer werden. „Die Kreislaufwirtschaft ist längst im Bauwesen angekommen“, sagt er. Von Bernd Haase