Influenza: Kaum Grippefälle in Niedersachsen

Eigentlich wäre jetzt Grippe-Hochsaison, aber die Zahlen bestätigter Influenzafälle hält sich in dieser Saison sehr in Grenzen – zum Jahreswechsel gab es lediglich knapp 20 Fälle in Niedersachsen, Todesfälle sind noch nicht zu beklagen. Abhängig von der Schwere der jeweiligen Influenzasaison kann die Übersterblichkeit in Deutschland mehr als 20.000 Fälle betragen – derzeit sieht es aber eher danach aus, als fiele die Grippewelle aus. „Bisher traten nur sehr sporadisch Influenzanachweise auf. Ein Beginn der Grippewelle ist derzeit nicht erkennbar", sagt Mike Wonsikiewicz, Sprecher des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes (NLGA). „Die coronabedingten Hygieneregeln wie Abstand und Mund-Nasen-Schutz haben offenbar dazu beigetragen, dass sich Grippeviren nur schwer übertragen haben“, sagt Detlef Haffke, Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung (KVN). Eigentlich habe die Grippe im Januar Hochsaison – in dieser Saison sei die Zahl der Erkrankungen jedoch bislang nicht sehr auffällig. Grippeimpfungen lohnen noch: Auch der Hausärzteverband Niedersachsen verzeichnet bei den niedergelassenen Ärzten nur wenige Grippefälle. Der Vorsitzende des Verbandes, Matthias Berndt, warnt aber davor, die Grippesaison 20/21 schon ad acta zu legen. „Sollten Lockerungen kommen und damit auch wieder mehr Kontakte möglich sein, kann die Welle auch erst später und zwar im März oder April kommen.“ Wenn niemand die Grippe gehabt habe, gebe es auch keine Immunität. Berndt plädiert daher immer noch für eine Impfung, der Nachschub an Impfstoff sei eingetroffen, eine Versorgung daher gewährleistet. „Bis Ende Januar lohnen sich Grippeimpfungen“, so der Allgemeinmediziner. Von Susanna Bauch