Jagau bringt die Öffnung des Zoos Hannover ins Gespräch

Regionspräsident Hauke Jagau (SPD) setzt sich für Erleichterungen bei den strengen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus ein. Für die Akzeptanz in der Bevölkerung sei es wichtig, dass es einerseits keine pauschalen Verbote geben dürfe, betonte Jagau am Dienstag vor Journalisten in Hannover. Zudem müsse es regionale Lösungen geben. Denn es gebe auch in Niedersachsen Landkreise mit nur 30 Infektionen. In der Region Hannover haben sich seit der ersten Infektion vor zwei Monaten rund 1900 Menschen angesteckt. Jagau: Der Zoo kann ohne besonderes Infektionsrisiko öffnen: Jagau spricht sich zum Beispiel dafür aus, den Zoo Hannover wieder zu öffnen. Dort könnten die Menschen sich an der frischen Luft bewegen und die Abstände einhalten. Allerdings wäre dafür die Genehmigung der Landesregierung nötig. Jagau berichtete, Ministerpräsident Stephan Weil wolle in Bezug auf die Beschlüsse der Ministerpräsidenten und der Bundesregierung sein Wort halten. An die gemeinsame Verabredung, die Zoos noch nicht zu öffnen, hätten sich aber nicht alle gehalten. Schwierig sei es auch, Sportarten, bei denen die Sportler keinen Nahkontakt zu anderen haben müssten, wie zum Beispiel Tennis, weiterhin zu verbieten. Fraglich sei auch die Begrenzung der maximalen Verkaufsfläche für Geschäfte auf 800 Quadratmeter. „Kliniken wieder für Operationen öffnen“: Außerdem befürwortet der Regionspräsident, geplante Eingriffe in den Krankenhäusern wieder möglich zu machen. In den Klinken seien rund 40 Prozent der Betten nicht belegt, sagte er. „Und es gibt gleichzeitig Menschen, die haben zum Beispiel Schmerzen in der Hüfte und müssen dringend operiert werden.“ Jetzt sei das Sozialministerium gefordert, sich so aufzustellen, dass regionale und individuelle Lösungen möglich seien. „Wenn wir die Akzeptanz der Maßnahmen in der Bevölkerung erhalten wollen, ist es wichtig, dass die Menschen nicht zum Objekt des Staates gemacht werden.“ Jagaus Ansicht nach sollte auch eine Öffnung der Spielplätze erwogen werden. Die Krankheitsverläufe bei Kindern seien meist harmlos, und die Eltern seien jünger und gehörten deshalb nicht zur Risikogruppe. Auch die Stadt Hannover hatte bereits gefordert, die Spielplätze wieder zugänglich zu machen. Das Land bleibt in der Sache jedoch zurückhaltend und verwies am Dienstag auf die Bedeutung der Abstandsregeln zwischen Menschen. Bei den Beratungen der Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin am Donnerstag werde über das Thema diskutiert. Ob dies in Lockerungen bei den Spielplätzen münde, sei jedoch bisher nicht klar. Lesen Sie auch: Hannover will die Spielplätze wieder öffnen Zahl der Neuinfektionen sinkt stark: Nach Angaben von Gesundheitsamtschef Mustaf Yilmaz ist die Zahl der Neuinfektionen in der Region Hannover stark rückläufig. Von Montag auf Dienstag sind lediglich sieben Neuinfizierte in der gesamten Region gemeldet worden. Entscheidend für die Eindämmung des Virus werde in den kommenden Wochen und Monaten weiterhin die Beachtung der Hygieneregeln sein: Häufiges und gründliches Händewaschen, Abstand halten und Husten und Niesen in die Armbeuge, erläuterte der Mediziner. „Es ist davon auszugehen, dass wir noch Monate, vielleicht auch länger, mit der Situation leben müssen“, sagte Yilmaz. Er äußerte die Hoffnung, dass die zunehmend wärmere Witterung die Verbreitung des Coronavirus eindämmen könne. Das tägliche HAZ Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Hannover täglich gegen 6 Uhr im E-Mail-Postfach. Liveticker: Die Lage in Hannover und Niedersachsen im Überblick Aktuelle Zahlen zum Coronavirus in der Region Hannover: So viele Infizierte gibt es HAZ-Expertenforum: Das antworten Mediziner auf Leserfragen zum Virus Alle Artikel zum Coronavirus in der Region auf einen Blick So können Sie Geschäften, Gastronomie und Freiberuflern in der Region Hannover jetzt helfen Von Mathias Klein und Andreas Schinkel