Kinderladen Edenstraße: Eltern suchen neue Räume

Seit 1971 bietet der Kinderladen Edenstraße Kindern aus den Stadtteilen List und Oststadt frühkindliche Betreuung an. Aufgrund der Kündigung des Mietvertrages steht die erfolgreiche Einrichtung vor dem Aus, sodass sich die engagierte Elternschaft auf die Suche nach alternativen Räumlichkeiten gemacht hat. Seit über einem Jahr führen Vertreter der SPD-Bezirksrats- und Ratsfraktion Gespräche mit den Eltern und der Verwaltung, um Ersatzräume zu finden. Gleichzeitig zeichnet sich ab, dass der Container der Kita am Spielpark List in der Isernhagener Straße durch den geplanten Umzug der Kita 2021/2022 in den Neubau auf dem Gelände der Grundschule am Welfenplatz frei wird. „Die Eltern brauchen Planungssicherheit“: „Es liegt doch klar auf der Hand, dass diese Räumlichkeiten die Rettung für die Kinder des Kinderladens Edenstraße sein können“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende im Bezirksrat, Thomas Bechinie. Auch der Vorstand des Kinderladens ist bereits mit der Verwaltung im Gespräch und zeigt sich enttäuscht darüber, dass die Verwaltung signalisiere, dass es „nicht gut aussieht“. Wenn es um Kinder gehe, müssten alle Bedenken zurückstehen und pragmatische Lösungen gefunden werden, fordert auch Fraktions-Vize Hans-Jürgen Meißner. Und der jugendpolitische Sprecher Christopher Finck (SPD-Ratsfraktion) ergänzt: „Wir fordern Oberbürgermeister Belit Onay auf, die Hängepartie in der Verwaltung zu beenden und für die Kinder und Eltern in der Edenstraße grünes Licht für den neuen Standort an der Isernhagener Straße zu geben.“ Der Mietvertrag läuft Ende 2022 aus, und wenn nicht jetzt die Weichen gestellt werden, um einen Ersatz zu finden, wäre dies wohl das Ende für die Einrichtung. Wer im kommenden Frühjahr sein Kind in einer Kita anmelden will, möchte natürlich auch, dass es bis zur Einschulung dort bleiben kann. „Die Eltern brauchen Planungssicherheit“, so Finck. Hürden auch bei der Container-Lösung: Die Uhr tickt also. Die Vermieterin des Kinderladens Edenstraße zeige keine Gesprächsbereitschaft, sagt Andreas Dehnhardt, Vater von zwei Kindern. Auch der Grund für die Kündigung nach einem jahrzehntelangen Mietverhältnis sei nicht klar definiert. In der dicht bebauten List sieht es mit Ersatzräumen allerdings schlecht aus, zumal den Richtlinien nach ein großes Außengelände zur Verfügung stehen muss für den Betrieb einer Kita. Die Elterninitiative ist durchaus bereit, auch unkonventionelle Wege zu gehen. So hatte sie die Nutzung des leer stehenden ehemaligen Stalls am Wakitu-Spielplatz in der Eilenriede in Betracht gezogen. „Doch damit tut sich die Verwaltung sehr schwer“, bedauert Finck. „Der wäre nur für einen Waldkindergarten geeignet. Da sind die Hürden zu hoch.“ Die Sozialdemokraten im Bezirksrat Vahrenwald-List haben gemeinsam mit den Eltern die neue Alternative Spielpark List an der Isernhagener Straße aufgetan. Dort gibt es seit 2011 eine Kita in seinerzeit provisorisch aufgestellten Containern. Da diese Kita 2020/21 in den Neubau auf dem Gelände der Grundschule am Welfenplatz ziehen soll, werden die alten Räume frei. Möglicherweise die Chance für den Kinderladen aus der Edenstraße. Doch auch hier gibt es Hürden: Die Baugenehmigung für die Container läuft 2022 aus. Die Verwaltung habe schon signalisiert, dass es nicht gut aussehe, heißt es aus dem Vorstand der Elterninitiative. Von Susanna Bauch