Kleines Fest in Hannover-Herrenhausen: Entscheidung fällt Anfang April

Das Kleine Fest im Großen Garten Herrenhausens erfreut sich seit vielen Jahren großer Beliebtheit, aber kann die Kleinkunst-Veranstaltung in diesem Sommer wie gewohnt stattfinden? Derzeit plant Veranstalter Harald Böhlmann zwei Varianten, zum einen ein eingeschränktes Fest unter Corona-Bedingungen, zum anderen ein Kleinkunst-Spektakel mit Tausenden Gästen. „Wohin die Reise geht und ob überhaupt etwas stattfinden kann, entscheidet sich am 8. oder 9. April“, teilte Kulturdezernentin Konstanze Beckedorf am Freitag im Kulturausschuss mit. Bis dahin werde dual geplant. 1400 oder 4000 Besucher pro Abend? Die Corona-konforme Variante des Kleinen Festes sähe so aus, dass das Gartentheater als Hauptbühne mit 200 bis 250 Plätzen genutzt wird. Zudem sollen im Barockgarten noch zwei weitere Bühnen bespielt werden, vor denen maximal 250 Zuschauer Platz haben. So könnten zeitgleich drei unterschiedliche Shows laufen, die am selben Abend noch einmal für ein neues Publikum wiederholt werden. Insgesamt könnten dem Kleinen Fest dann etwa 1400 bis 1500 Besucher pro Abend beiwohnen. Zum Vergleich: An einem üblichen Fest-Abend schlendern rund 4000 Gäste durch den Barockgarten. Lesen Sie auch Maschseefest, Schützenfest, Kleines Fest: Was wird aus Hannovers Events? Kulturdezernentin: „Vielleicht sind wir zu brav“: Bei Ratspolitikern regt sich zunehmend Unmut über die massiven Beschränkungen für das kulturelle Leben. „Open-Air Veranstaltungen sollten eigentlich stattfinden können“, meint Grünen-Fraktionschef Daniel Gardemin. Womöglich müssten Künstler zu außergewöhnlichen Mitteln greifen, etwa Lebensmittel verkaufen und parallel ein Konzert geben, um die Corona-Vorgaben zu erfüllen. Kulturdezernentin Beckedorf versteht die Einlassungen des Grünen-Politikers als Ermunterung, mehr zu wagen, freilich immer in den Grenzen des Erlaubten. „Vielleicht sind wir zu brav“, sagt Beckedorf. Von Andreas Schinkel