Leibniz-Universität Hannover: Wird die Hochschule eine Stiftung?

Die Leibniz-Universität Hannover prüft, ob sie sich zur Stiftungshochschule umwandelt. Uni-Präsident Prof. Volker Epping sieht darin einige Vorteile: mehr Gestaltungsfreiheit, längerfristige Planungssicherheit in strategischen Fragen sowie Eigenständigkeit bei der Schaffung von Professuren. Epping schnitt das Thema Freitag bei seiner Neujahrsansprache an, die dieses Jahr rein digital lief. Der Neujahrsempfang musste wegen der Corona-Pandemie ausfallen. Die wissenschaftliche Kommission Niedersachsen hat alle Hochschulen aufgefordert, das Stiftungsmodell für sich zu prüfen. Die Leibniz-Uni hat die interne Diskussion im abgelaufenen Jahr gestartet. Epping warb jetzt für das Modell. „Eingriffe des Finanzministers im laufenden Jahr, namentlich auf dem Weg der Haushalts- oder Stellenbesetzungssperre, wären dann nicht mehr möglich.“ Leibniz-Uni muss drastisch sparen: Der Uni-Präsident kritisiert die mangelhafte Finanzierung der Hochschule durch das Land. Trotz Kostensteigerungen sei der Grundhaushalt der Leibniz-Universität seit über 15 Jahren nicht nennenswert angepasst worden. „Die damit verbundenen Herausforderungen werden exemplarisch deutlich an den Stromkosten, die sich in diesem Zeitraum vervierfacht haben.“ Hinzu kämen seit Anfang 2020 Einsparungen des Landes, die als globale Minderausgabe auch von der Leibniz-Uni gestemmt werden müssten. Zusätzlich stehen Einsparungen des Landes wegen der Corona-Pandemie bevor. „Sie macht die Aussichten auf ein substanzielles Bausanierungsprogramm des Landes, auf das wir fast zehn Jahre hingearbeitet haben, zunichte“, erklärt Epping. Lesen Sie auch: Uni-Präsident im Interview: Wo können Sie noch sparen? Hannovers Hochschulen: Das sind die Einsparpläne Gleichzeitig ist der Finanzbedarf der Uni mit höheren Studierendenzahlen und dem Einwerben neuer Schwerpunkte und Forschungsbauten gestiegen. „Die Finanzlöcher können nicht durch kosmetische Maßnahmen kompensiert werden“, sagt Epping. Der Universitätspräsident kündigte harte Einschnitte in vielen Programmen der Universität sowie schmerzhafte Personaleinsparungen an. Das Uni-Präsidium hat bereits 2020 den möglichen Wegfall von nahezu hundert Stellen, darunter mehr als 20 Professuren, vorgeschlagen. Von Bärbel Hilbig