Margret Nerger ist erste Corona-Geimpfte in der Region Hannover

Während die meisten Menschen wohl noch etliche Monate auf eine Corona-Impfung warten müssen, hat Margret Nerger das bereits glücklich hinter sich. Die 86-Jährige hat die Schutzimpfung als erste Bürgerin in der Region Hannover am 30. Dezember bekommen. „Ich finde das sehr, sehr gut. Ich bin froh, dass unser Heim als erstes an die Reihe kam.“ Denn der Seniorin, die sich nicht fotografieren lassen möchte, ist daran gelegen, sich vor einer Ansteckung mit dem Sars-CoV-2-Virus zu schützen. Die Impfung selbst, für die ein mobiles Impfteam im Stift Zum Heiligen Geist anrückte, verlief reibungslos. Margret Nerger berichtet, dass ihr vorher jemand, wie üblich, den Oberarm desinfizierte. Den Einstich selbst spürte sie gar nicht. „Das hat der freundliche Mann prima gemacht.“ Margret Nerger fühlt sich wohl mit der Impfung: Nerger kennt den Ablauf von der Grippeimpfung, an der sie jedes Jahr teilnimmt. Nebenwirkungen, wie sie manchmal durchaus üblich sind, verspürt die Seniorin dieses Mal nicht. „Gar nicht, es ist alles prima“, versichert die alte Dame. Sie hat lange Jahre bis zu ihrer Pensionierung als Angestellte bei der Deutschen Messe AG gearbeitet. Im Stift Zum Heiligen Geist lebt sie seit knapp sieben Jahren und fühlt sich dort gut aufgehoben, ist auch im Heimbeirat aktiv. Aufregender als die Impfung kommt es ihr vor, jetzt ein Telefoninterview darüber zu geben. Und mit Foto möchte Nerger absolut nicht in der Zeitung erscheinen. „Dann könnte man mich ja wiedererkennen“, meint sie entschieden und auch ein wenig verlegen. Im Stift Zum Heiligen Geist lassen sich fast alle impfen: Im Stift Zum Heiligen Geist im Stadtteil Bult haben quasi alle der rund 90 Senioren bei der Impfung mitgemacht. Nur bei zwei Bewohnern lag die Einverständniserklärung nicht rechtzeitig vor, die beiden wollten sich nun nachimpfen lassen. Ähnlich sieht es bei den rund 60 Mitarbeitern aus. Diejenigen, die den Termin verpasst haben oder krank waren, wollen die Impfung bis auf zwei Ausnahmen nachholen. Lesen Sie auch: Corona-Impfung in Hannover: Wer kommt als Erstes? Stiftsleiter Dirk Potz führt die hohe Impfbereitschaft auf das langjährig gewachsene Vertrauensverhältnis im Haus zurück. „Hier ziehen alle mit.“ Dabei war es nicht einfach, alle Unterlagen rechtzeitig zusammenzubekommen. Das Heim erfuhr erst einen Tag vorher, dass es für den ersten Impftermin in der Region am 30. Dezember ausgewählt worden war. „Wir haben bis zur letzten Minute alles versucht, um noch fehlende Einverständniserklärungen zu bekommen.“ Ein Großteil der Bewohner hat gesetzliche Betreuer, die eingebunden werden müssen. Aber auch in diesen Fällen, betont Potz, sind die Senioren an der Entscheidung beteiligt – bis auf wenige, deren Erkrankung das nicht mehr zulässt. Stiftsleiter Potz ist glücklich über die hohe Beteiligung und den frühen Termin, der noch durch eine zweite Impfung ergänzt werden muss. „Das Ganze ist ein großes Glück für uns.“ Von Bärbel Hilbig